Ökumenisches Heiligenlexikon

Erich Sack

1 Gedenktag evangelisch: 24. Januar

Name bedeutet: der allein Herrschende (althochdt.)

Pfarrer, Märtyrer
* 1. April 1887 in Gołdap in Ostpreußen in Polen
24. Januar 1943 in Dachau in Bayern


Erich Sack
Erich Sack

Erich Sack kam nach dem Studium der Theologie in Königsberg - dem heutigen Kaliningrad - zunächst in die konservative Gemeinde an der Kirche St. Anschar mit dem Kranken- und Diakonissenhaus Bethlehem in Hamburg-Eppendorf. 1914 erhielt er eine Pfarrstelle im ostpreußischen Lyck - dem heutigen Ełk. Als die Stadt im 1. Weltkrieg von der russischen Armee eingenommen wurde, konnte er ihre Zerstörung verhindern. 1924 übernahm er eine Gemeinde bei Pillkallen, das die Nazis später in Schloßberg umbenannten - das heutige Dobrowolsk. 1927 wechselte er auf die Pfarrstelle Lasdehnen/Lazdynai, das ab 1938 den deutschen Namen Haselberg bekam - das heutige Krasnosnamensk. Im Dritten Reich wandte er sich energisch gegen die Deutschen Christen und die Nationalsozialisten. 1942 wurde er wegen Schwächung der Widerstandskraft des deutschen Volkes von der Gestapo verhaftet und nach ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Schwere körperliche Arbeit und unzureichende Ernährung zehrten ihn bald aus und führten zu seinem Tod.

Die 1965 eröffnete Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau ist täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020)



Web 3.0 - Leserkommentare:

Die Formulierung Schwere körperliche Arbeit und unzureichende Ernährung zehrten ihn bald aus und führten zu seinem Tod beruht auf einer Behauptung, die von der Kirchengemeinde Haselberg so nicht mitgetragen wurde. Die Mehrheit der Kirchengemeinde fragte sich: Warum wurde der Pfarrer in das Todeslager Dachau geschickt? Dachau bedeutete für viele politische Gefangenen Todesurteil ohne Richterspruch! Für uns und andere Anhänger des Pfarrers und seiner Familie stand fest: Pfarrer Erich Sack wurde ermordet.

Erwin Scheerat über E-Mail, 3. Oktober 2010





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 29.09.2024

Quellen:

• Klaus Timmerbeil, E-Mail vom 24. Januar 2007
• Erwin Scheerat, E-Mail vom 3. Oktober 2010

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.