Maria Goretti
Gedenktag katholisch: 6. Juli
nicht gebotener Gedenktag
gebotener Gedenktag in Malta
Ordenskalender der Passionisten
Messe an einigen Orten
nicht gebotener Gedenktag in Polen: 5. Juli
Name bedeutet: die Beleibte / die Schöne / die Bittere / die von Gott Geliebte (aramäisch)
Maria war das dritte von sechs Kindern einer Bauernfamilie. Die Familie zog, weil sie dort neues Land gepachtet hatte, 1897 in das Dorf Le Ferriere bei Nettuno um, als Maria neun Jahre alt war. Dort betrieben sie zusammen mit der Familie Serenelli eine landwirtschaftliche Genossenschaft.
Nach einem Jahr starb Marias Vater an Malaria, sie versorgte nun zusammen mit der Mutter ihre Familie. Als Maria sich
- wenige Wochen nach der Erstkommunion - den Annäherungsversuchen des Sohnes der Partnerfamilie Serenelli, Alessandro,
mehrfach widersetzte, verletzte der sie - gekränkt und wütend durch die mehrfache Zurückweisung - durch vierzehn
Messerstiche. Nach einer erfolglosen Notoperation im damaligen
Krankenhaus Orsenico in Nettuno starb sie am
folgenden Tag. Sterbend verzieh sie ihrem Mörder: Ich verzeihe ihm; ich will ihn bei mir im Himmel haben.
Alessandro wurde zu dreißig Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Die Überlieferung berichtet, dass er durch Visionen, in denen sein Opfer ihm erschien und ihm Blumen schenkte, reumütig wurde; er wurde an Weihnachten 1928 wegen guter Führung vorzeitig aus der Haft entlassen, bat Marias Mutter um Vergebung, die sie ihm gewährte, und trat bald darauf als Laienbruder in den Kapuzinerorden ein.
Marias Grab ist in der Krypta des ihr geweihten Sanktuariums in Nettuno südlich von Rom.
Kanonisation: Am 27. April 1947 wurde Maria Goretti durch Papst Pius XII. seliggesprochen, die Heiligsprechung erfolgte am 24. Juni 1950 nach einem der aufsehenerregendsten Kanonisierungsverfahren der Kirchengeschichte durch denselben Papst im Beisein von Marias Mutter und vor einer halben Million Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom. Maria wurde damit zur jüngsten Heiligen der katholischen Kirche; zum ersten Mal fand eine Feier zur Heiligsprechung auf dem Petersplatz statt.
Bilder aus dem Geburtshaus der Maria Goretti in Corinaldo und dem Sanktuarium in Nettuno
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Das
Anwesen der Familie Goretti in Le Feriere ist
heute Gedenkstätte als Haus des Martyriums
; es wird von Schwestern des
Passionistenordens betreut und ist täglich von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr und von
15.30 Uhr bis 19 Uhr - im Winter nachmittags von 15 Uhr bis 17 Uhr - zur Besichtigung geöffnet. (2022)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 05.06.2022
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• http://biografien-news.blog.de/2006/08/14/heilige_maria_goretti_die_martyrerin_der~1037718
• http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/maria-goretti/
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.