Kloster San Damiano bei Assisi
Außerhalb der Stadtmauern von Assisi wurde im 7. und 8. Jahrhundert die Kapelle San Damiano erbaut. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts war sie fast völlig verlassen; es gab nur einen Priester, da sie aber nicht für den Gottesdienst benutzt wurde, verfiel die Kapelle. Franziskus allerdings besuchte sie des öfteren, erstmals wohl 1205. Nachdem er hier 1208 die Stimme vom Kruzifix herab gehört hatte, die ihn zur Restaurierung veranlasste, wurde er bis 1209 der Erneuerer des Kirchleins.
Als Klara dem Beispiel von Franziskus folgen wollte, schenkte
er ihr 1212 diesen Ort. Klara lebte hier 42 Jahre lang mit ihren Schwestern und sie starb hier. Noch im Original erhalten
ist das Chorgestühl, auf einem Pergament sind die Namen der ersten Klarissen
aufgeschrieben. Der italienische Schriftsteller Gabriele D'Annunzio beschrieb den Ort: Es ist der Chor unserer Dame der
Armut. Das Dorsale besteht aus Holztafeln, die einfach so zusammengefügt sind wie die Rettungsboote, die im Tumult des
Schiffsbruchs aus Tannenholz von der Mannschaft gebaut werden. Aus kaum geschältem Holz bestehen die Tafeln der Sitze und
einer Brüstung, die davor liegt. Das Pult steht auf einem ungeraden Klotz und wird durch einen Stab in Form eines
Pinienkerns gehalten.
Im Dormitorium schliefen die Klarissen. Hier erlebte Klara Momente größten Leidens und größten Schmerzes. Hier
erhielt sie den Besuch Papst Innozenz IV. Hier starb sie.
Franziskus kehrte immer wieder hierher zurück. Im Jahr 1225 - schon von den Wundmalen Christi gezeichnet und fast blind -, dichtete er in der Umgebung den Sonnengesang. Nachdem die Klarissen das Kloster verließen, blieb es intakt, bis im 16. Jahrhundert die Minoriten den Kreuzgang bauten und den Konvent erweiterten. In der Säkularisation wurde San Damiano 1860 vom englischen Lord Ripon aufgekauft, 1983 gaben seine Erben das Anwesen zurück. Heute lebt dort eine kleine Gemeinde der Minoriten, das Kloster ist auch Sitz des Noviziats.
fotografiert am 24. August 2010
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korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.
• Kunst und Geschichte Assisi. Casa Editrice Bonechi, Florenz 2009
• http://www.diquipassofrancesco.it/D/index.asp?page=OrtDerRuhe2