Einführung Verzeichnis der Übersichten
8. März
1. † am Samstag, dem 8. März 1550, seinem Geburtstag, entschlief in Granada, der heilige Juan de Dios, Johannes von Gott, genau 55 J., der aus Portugal stammte und Joao Ciudad hieß, der, 8-jährig von zu Hause verschwunden, in Oropesa in Spanien Aufnahme fand beim Mayoral Francisco Cid, dreimal kurz das gefährdete Leben als Söldner führte, dann aber ein besseres Leben ersehnte; zuerst wanderte er umher und verkaufte fromme Kleinschriften und religiöse Bücher, machte dann einen kleinen Buchladen auf, zuerst in Gibraltar und dann in Granada. Das Jahr 1539 wurde sein wichtigstes: am 20. Januar hörte er eine Predigt des heiligen Johannes von Avila (10. Mai 1569/12), bekannte sich öffentlich als Sünder, bereit zur Umkehr und Buße, und beichtete beim heiligen Prediger; am 16. Mai wurde er aus dem königlichen Hospital entlassen, in das er wegen vermuteter Geisteskrankheit eingeliefert worden war; im Herbst errichtete er sein Krankenhaus, in der Lucena-Straße, im November empfing er sein Ordensgewand aus der Hand des Präsidenten der königlichen Kanzlei, des Bischofs Sebastiao Ramirez Fuenleal von Tuy, der ihm den Ordensnamen Juan de Dios, von Gott gab. Damals nahm er die beiden ersten Gefolgsleute als Mitbrüder an, die von ihm bekehrten Antonio Martin und Pedro Velasco. Er pflegte die Kranken selber und mit seinen Brüdern; es kamen mehr und mehr Helfer, mit diesen gründete er den Hermanos Hospitalarios (de San Juan de Dios), Hospitalorden der Barmherzigen Brüder (vom heiligen Johannes de Deo). Am 3. Juli 1549 brach ein verheerender Brand im königlichen Hospital aus, Johannes eilte dorthin und rettete die Kranken aus den Flammen. Am 8. März 1550 starb er, kniend im Gebet. Am 21. September 1630 hat Papst Urban VIII. ihn seliggesprochen, am 16. Oktober 1690 Papst Alexander VIII. ihn heiliggesprochen. Am 27. Mai 1886 wurde er von Papst Leo XIII. zum Patron der Krankenhäuser und am 28. August 1930 von Papst Pius XI. zum Patron der Krankenpfleger erklärt.
2. † wohl an einem 8. März im 3. Jahrhundert entschlief, wohl in oder um Karthago, der heilige Diakon Pontius, der als Diakon dem heiligen Cyprian (14. September 258/3) gedient hat, mit diesem die Verbannung geteilt, sein Martyrium beobachtet und schließlich seine Lebensbeschreibung verfasst hat.
3. † am Dienstag, dem 8. März 287, wurden bei Antinoë in Ägypten zu Blutzeugen, die heiligen Märtyrer Apollonius und Philemon.
4. † am Montag, dem 8. März 420, entschlief in Como, der heilige Bischof Provinus von Como, Saint Provin, ein treuer Schüler des heiligen Ambrosius (4. April 397/3), der, zuerst als Coadjutor des heiligen Bischofs Felix von Como (8. Oktober um 395/3) und dann dessen Nachfolger, die ihm anvertraute Kirche vor der arianischen Irrlehre bewahrt hat.
5. † am Dienstag, dem 8. März 544, entschlief auf der Insel Scattery, der heilige Abt Senan.
6. † am Donnerstag, dem 8. März 647, entschlief in Dunwich in England, der heilige Bischof Felix, gebürtig aus Burgund, der der im Osten Englands unter der Herrschaft des Königs Sigebert lebenden Bevölkerung das Evangelium verkündet hat. Der König hatte, auf der Flucht vor Usurpatoren aus seiner Familie, ihn auf dem Festland kennen gelernt und war von ihm zum Christentum bekehrt worden. Auf seinen Thron zurückgekehrt, lud er Felix ein, ihm bei der Christianisierung seines Volkes zu helfen, und zwar als Bischof von Suffolk.
7. † am Montag, dem 8. März 840, entschlief aus Nikomedien, Izmit, der heilige Bischof Theophilaktos, nicht in seiner Bischofsstadt, sondern, wegen seiner Treue zur Verehrung der heiligen Ikonen verbannt, in Strobion in Karien, unweit von Milet. Er war in Konstantinopel im Dienst des heiligen Patriarchen Tarasios (18. Februar 806/3) und von diesem zum Bischof von Nikomedien geweiht worden. Er sorgte besonders für Krankenhäuser und Armenhäuser zur Linderung der Nöte im Volk. Zur Zeit der Ikonoklasten wurde er verhaftet und in der Festung Strobion eingesperrt, in der er, nach 30 Jahren Haft, entschlief.
8. † am Donnerstag, dem 8. März 871, entschlief aus Thérouanne, bei den Moriniern, der heilige Bischof Humfrid, Saint Humfroi, der aus der Gegend von Prüm stammte und der Abt von Saint-Bertin und dann zugleich Bischof von Thérouanne wurde. Nach der Zerstörung seiner Stadt durch die Normannen vertrieben, sorgte er unermüdlich dafür, seine Herde zusammen zu halten und zu trösten. Er nahm teil an einer SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Aachen. Als einer der ersten Bischöfe führte er eine größere und volkstümlichere Feier des 15. August zur Ehren der in den Himmel aufgenommenen Gottesmutter ein.
9. † am Montag, dem 8. März 874, entschlief in Pavia, der heilige Bischof Lithiphridus.
10. † am Dienstag, dem 8. März 1065, entschlief Tayne in Schottland, der heilige Duthac, ein gebürtiger Ire, der Bischof von Ross war.
11. † am Donnerstag, dem 8. März 1095, entschlief bei Estella in Navarra, der heilige Abt Veremund, Bermundo, von Kind an ein Benediktiner der Abtei Nuestra Señora de Irache, Hirache, der, seinen Mönchen als leuchtendes Vorbild, besonders das Fasten und die Nachtwachen lehrte. Er war Berater des Königs von Navarra. Den Papst konnte er überzeugen, dass dieser die mozarabische Liturgie nicht verboten hat.
12. † am Sonntag, dem 8. März 1159, entschlief in der Abtei Aubazine bei Limoges, der heilige Abt Stephanus, Etienne, der erste Abt dieser Abtei, der drei Abteien gegründet hat, nach den Mönchsgewohnheiten der Ostkirche, und diese, wie damals möglich, dem Zisterzienserorden angegliedert hat.
13. † am Mittwoch, dem 8. März 1223, entschlief in der Abtei Jedrzejow in Polen, der selige Bischof Vincent Kadlubek, aus polnischem Adel, der an der Universität Krakau promovierte, dann Priester wurde und Propst der Kanoniker in Sandomir, dann 1208 Bischof von Krakau. Er christianisierte die Stämme im Norden Polens, tat viel für die Armen und übte 10 Jahre lang gewissenhaft und liebevoll sein Amt als Guter Hirt aus. Seine besondere Liebe galt der Verehrung des Allerheiligsten Altarssakramentes. Dann, nachdem er auf sein Amt verzichtet hatte, lebte er noch fünf Jahre wie ein gewöhnlicher Mönch in dieser Abtei mit den Zisterziensern.
14. † am Sonntag, dem 8. März 1925, entschlief in Getafe bei Madrid, der selige Faustino Miguez, 94 J., der, nach seinen humanistischen Studien am Santuario de Nuestra Señora de Milagros in Orense, 1850 in das Noviziat de las Escuelas Pias de San Fernando der Piaristen, Escolapier, in Madrid eintrat, 1856 empfing er in Madrid die Priesterweihe. Er war an verschiedenen Schulen des Ordens Lehrer und Erzieher. Als Lehrer war ein bedeutender Naturwissenschaftler. Als Priester war er ein gesuchter Beichtvater. 1861 wurde er in die Internatsschule nach Getafe versetzt und blieb dort 8 Jahre, 1888 kam er wieder dorthin und blieb die restlichen 37 Jahre seines Lebens dort. Er beobachtete die Rückständigkeit der Mädchen und Frauen, für die es kaum Bildungschancen gab und unternahm es für die Mütter der kommenden Generation etwas zu tun. In Getafe gründete er das berühmte Laboratorio Miguez, und dann 1885 die Calasanctinische Schwesternschaft das Instituto Calasancio Hijas de la Divina Pastora, Töchter von der Göttlichen Hirtin Maria, zur Förderung der Erziehung und Bildung von Mädchen. Diese Gemeinschaft verbreite sich schnell in Spanien und Lateinamerika. Im hohen Alter konnte er auf eine reiche Ernte seines Lebens zurückblicken, als Mensch und Wissenschaftler, als Christ, Ordensmann und Priester. Papst Johannes-Paul II. hat ihn am 24. Oktober 1998 seliggesprochen.
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln
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