Agritius von Trier
auch: Agricius
Gedenktag katholisch: 13. Januar
gebotener Gedenktag im Bistum Trier: 19. Januar
Weihe des Domes in Trier und Niederlegung des heiligen Rocks: 1. Mai
Übertragung der Gebeine: 29. Mai
Name bedeutet: der Landmann (latein.)
Agritius war möglicherweise zunächst Patriarch von Antiochia - dem heutigen Antakya in der Türkei. Er wurde nach der Überlieferung von Papst Silvester I. auf Bitten von Kaiserin Helena auf den Bischofssitz von Trier berufen.
Agritius nahm 314 mit seinem Diakon Felix teil an der SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.
in Arles - Kathedrale war damals die Basilika Saint-Étienne an der Stelle der heutigen
Kathedrale Saint-Trophime -, die sich mit dem
Donatismus auseinandersetzte. Berühmt wurden unter Agritius die Schulen der
Diözese Trier.
Athanasius, der um 335 in Trier weilte, pries den hohen Stand des Glaubens
in der Diözese. Agritius begann 326 mit dem Bau des Domes als einer monumentalen Doppelkirchenanlage mit zwei nebeneinander
liegenden Basiliken an der Stelle eines kaiserlichen Palastes, der ihm von
Helena geschenkt worden war; den Umbau des Kaiserpalasts zum Dom zur Zeit
des Agritius haben Ausgrabungen bestätigt. Mit alledem stärkte er den Anspruch von Trier, das zweite Rom
zu sein.
Auch das Kloster St. Maximin in Trier wird als
Agritius' Gründung angesehen.
Agritius hat die Gebeine des Apostels
Matthias sowie den heiligen Rock
Jesu Christi nach Trier gebracht, wo sie bis heute im
Dom aufbewahrt werden. Der heilige Rock
wurde von Helena der Überlieferung nach auf ihrer Pilgerfahrt nach
Jerusalem gefunden und von ihr der Trierer Kirche
zum Geschenk gemacht. Sicher bezeugt ist die Geschichte des Heiligen Rocks seit dem 12. Jahrhundert, als er in den Altar
des Domes eingeschlossen wurde. Kaiser Maximilian ließ 1512 den Altar erstmals öffnen, um die Reliquie zu präsentieren. Die
wird nur selten gezeigt, zuletzt 1933, 1959, 1996, für einen Tag anlässlich des
Kölner Weltjugendtags 2005 und 2012 und gibt
dann Anlass zu großen Wallfahrten. Die nächste Ausstellung soll wohl 2033
stattfinden. Seit 1997 werden aber jedes Jahr Heilig-Rock-Tage
gefeiert, an denen zwar die Heilig-Rock-Kapelle im
Dom geöffnet, die Reliquie aber nicht zu sehen ist.
Agritius wurde im Kloster St. Maximin in Trier
bestattet. 1936 wurde dort ein frühchristlicher Sarkophag gefunden, den man damals für den von Agritius hielt und der
noch heute als Agritiussarkophag
bekannt ist. Seine Lebensgeschichte stammt aus dem 11. Jahrhundert.
Agritius wurde die 1969 bis 1971 erbaute Kirche im Stadtteil Ost von Trier geweiht.
Über den
heiligen Rock
und die Diskussion um seine Echtheit informiert das Bistum
Trier.
Der
Dom in Trier ist von April bis Oktober täglich
von 6.30 Uhr bis 18 Uhr, im Winter nur bis 17.30 Uhr geöffnet; die Domschatzkammer ist werktags von 10 Uhr bis 17 Uhr,
sonntags erst ab 12.30 Uhr, im Winter jeweils nur bis 16 Uhr geöffnet. (2021)
Die Kathedrale Saint-Trophime in Arles ist
täglich von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. (2024)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 30.05.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München, 2001
• Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen, bearb. u. erg. von Josef Gelmi. Tyrolia, Innsbruck,
1988
• https://www.newadvent.org/cathen/01230b.htm - abgerufen am 19.07.2023
• http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=130579 nicht mehr erreichbar
• http://www.takt.de/seiten/z/0_96_hl_rock.htm nicht mehr erreichbar
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XIV, Herzberg 1998
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=13198 - abgerufen am 19.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.