Alois Henhöfer
eigentlich: Aloys
Gedenktag evangelisch: 5. Dezember
Name bedeutet: der ganz Weise (althochdt.)
Alois Henhöfer stammte aus einer katholischen Bauernfamilie. Nach dem Besuch des Kollegs der Piaristen - dem heutigen Ludwig-Wilhelm-Gymnasiums - in Rastatt ab 1802 begann er 1811 das Studium an der Universität in Freiburg und wurde 1815 zum katholischen Priester geweiht. Er wirkte dann als Hauslehrer beim Grafen auf Burg Steinegg - im heutigen Ortsteil von Tiefenbronn im Schwarzwald.
Ab 1818 war Henhöfer auch als Pfarrer an der Kirche
der nahen Gemeinde Mühlhausen an der Würm. Als Prediger des reinen Evangeliums
wurde er über die Konfessionsgrenzen
hinweg bekannt und zog auch evangelische Christen an. Zudem kämpfte Henhöfer gegen das verbreitete Schmugglerwesen, gegen
Jagdfrevel und die Verwahrlosung von Jugendlichen. 1819 nahm er Kontakte zur
pietistischen
Brüdergemeinde in Korntal bei Stuttgart auf,
deshalb musste er vor dem Generalvikariat im ehemals
Fürstbischöflichen Schloss in Bruchsal
rechtfertigen.
1822 wurde Alois Henhöfer vom Pfarramt suspendiert, in Bruchsal festgesetzt, mit 80 Anklagepunkten konfrontiert und noch im selben Jahr aus der katholischen Kirche ausgeschlossen. Er trat zur protestantischen Kirche über, 44 Familien mit insgesamt 220 Personen aus seiner früheren Gemeinde in Mühlhausen, darunter auch der Freiherr von Steinegg, folgten ihm. Letzterer ließ 1830 in Mühlhausen eine evangelische Kirche und eine evangelische Schule bauen.
Henhöfer wurde evangelische Pfarrer an der Kirche in Graben - dem heutigen Graben-Neudorf bei Karlsruhe - und ab 1827 in Spöck - dem heutigen Ortsteil von Stutensee bei Bruchsal. Ab 1830 kämpfte er in der unierten badischen Kirche für die lutherische Augsburgische Konfession und gegen die Einführung eines rationalistischen Katechismus. 1844 wurde er Vorstand des Vereins für Äußere Mission. Das Revolutionsjahr 1848 veranlasste Henhöfer und seine Freunde zur Errichtung von Waisen- und Rettungshäusern, auch zwei Diakonissenhäuser enstanden unter seiner Mitwirkung, das eine in Karlsruhe, das andere in Nonnenweier.
1856 verlieh die Universität in Heidelberg
Henhöfer die Ehrendoktorwürde, gewürdigt wurde er als der mutige Bekenner und Prediger des lauteren Evangeliums
.
Henhöfer starb an den Folgen einer Lungenentzündung und wurde in Spöck bestattet, wo sein Grab neben der Kirche erhalten ist.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 18.05.2022
Quellen:
• Joachim Januschek - http://www.glaubenszeugen.de/kalender/h/kalh027.htm
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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