Ökumenisches Heiligenlexikon

Aloisius Carrara und Gefährten

italienischer Name: Luigi

4 Gedenktag katholisch: 28. November

Name bedeutet: der ganz Weise (latein. Form von Alwis, althochdt.)

Ordensmann, Priester, Missionar, Märtyrer
* 3. März 1933 in Cornale, Ortsteil von Pradalunga bei Bergamo in Italien
28. November 1964 in Baraka in der Demokratischen Republik Kongo


Aloisius Carrara, bekannt als Gino, wollte schon im Alter von 14 Jahren Missionar werden. Er trat ins Institut der von Guido Maria Conforti von Parma gegründeten Pia Societas Sancti Francisci Xaverii pro Exteris Missionibus, der Kongregation des heiligen Franz Xaver für auswärtige Mission, kurz Xaverianer-Missionare in Pedrengo bei Bergamo ein und wurde 1961 wurde zum Priester geweiht. 1962 reiste er in den Belgischen Kongo - die heutige Demokratische Republik Kongo - und war dann in der Missionsstation Fizi tätig. 1963 kam es zu schweren Unruhen durch die Simba, die Anhänger des 1961 ermordeten ehemaligen Premierministers Patrice Lumumba, der auf Betreiben der Regierungen der USA und Belgiens abgesetzt und dann auf Befehl des Leiters der CIA im Kongo - nach einigen Quellen auf Befehl von US-Präsident Dwight D. Eisenhower persönlich - ermordet worden war, weil er die Unabhängigkeit seines Landes betonte und die Unterdrückung, Missachtung und Ausbeutung durch die Kolonialverwaltung anprangerte. 1964 wurden zwei Missionsstatiomnen von den Simba angegriffen, die dortigen Missionare aber verschont. Als die Simba im August 1964 ihre ersten Niederlagen erlitten gegen die Soldaten der Regierung, die von der CIA mit einem Luftwaffenkontingent unterstützt wurden, warfen sie den Missionaren vor, über Funksender geheime Kontakte zu den Soldaten zu unterhalten; die Missionen in Baraka und Fizi rückten in den Fokus der Simba. Carrara beschloss, nach Baraka zu seinem Ordensbruder Viktor Faccin zu gehen. Dort wurden beide bei einem Rebellenangriff auf die Missionsstation unter Leitung eines untergeordneten Anführers der Rebellen, des selbsternannten Oberst Abedì Masanga, getötet.

Mit Aloisius Carrara starb in Baraka:

Viktor Faccin, Aloisius Carrara, Albert Joubert und Johannes Didoné (von links)
Viktor Faccin, Aloisius Carrara, Albert Joubert und Johannes Didoné (von links)

Viktor Faccin (italienischer Name: Vittorio), * am 4. Januar 1934 als Sohn von Giuseppe und Zanin geb. Giuditta in Villaverla bei Vicenzan. Er trat 1950 in die Apostolische Schule der Xaverianer in Cremona ein, 1951 in Piacenza dem Orden bei und war ab 1952 im Mutterhaus in Parma tätig. 1959 reiste er in den Kongo zur Mission und arbeitete in der Station in Baraka. Bald schon wurde er von den Simba-Rebellen verhaftet, kam aber wieder frei. Er arbeitete hingebungsvoll und bereitete sich darauf vor, seine ewigen Gelübde im Kongo abzulegen, wurde dann aber beim Rebellenangriff auf seine Missionsstation getötet.

Am selben Tag wie Aloisius Carrara starben in Fizi:

Johannes Didoné (italienischer Name: Giovanni), * am 18. März 1930 in Cusinati di Rosà bei Vicenza. Im Alter von elf Jahren entschloss er sich, Missionspriester zu werden und trat in Padua ins Priesterseminar ein. Im Jahr darauf trat er in San Pietro in Vincoli dem Orden der Xaverianer bei, 1958 wurde er zum Priester geweiht. Am Fest von Franz Xaver 1959 reiste er ab in den Kongo. 1962 bekam er die Aufgabe, in Fizi eine Kirche zu bauen; diese konnte 1963 geweiht werden. Als der selbsternannten Oberst Abedì Masanga aus Baraka zurückkehrte, berichtete er General Shabani, dem Oberbefehlshaber aller Streitkräfte der Volksbefreiungsarmee, von seiner Tötung der beiden Missionare; sein Vorgesetzter missbilligte die Tat, aber am Abend deselben Tages tötete der Blutrünstige auch noch Johannes Didoné in Fizi.

Albert Joubert, * am 18. Oktober 1908 in Saint Louis de Mrumbi bei Moba in der Demokratischen Republik Kongo, war ein Sohn eines französischen Vaters und Angehörigen der Päpstlichen Garde, der während der Eroberungen in den Kongo gekommen war, und einer afrikanischen Mutter. Er trat 1920 ins Priesterseminar ein und wurde 1935 zum Priester geweiht. Er arbeitete in verschiedenen Missionstationen als Seelsorger, Verwalter und Schulleiter, bis er nach Fizi kam, wo er mit Johannes Didonè zusammenarbeitete. Am 28. November 1964 wurde er dort von Abedì Masanga getötet.

Am nächsten Morgen wurden die Leichen der beiden in Fizi Getöteten von Christen bestattet.

Kanonisation: Aloisius Carrara und seine Gefährten wurden am 18. August 2024 durch Kardinal Fridolin Ambongo Besungu im Auftrag von Papst Franzisus in der Kathedrale Saint-Paul in Uvira in der Demokratischen Republik Kongo seliggesprochen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 04.09.2024

Quellen:
• https://saveriani.it/chi-siamo/missione/santi-e-martiri/77-luigi-carrara - abgerufen am 04.09.2024
• https://saveriani.it/chi-siamo/missione/santi-e-martiri/79-vittorio-faccin - abgerufen am 04.09.2024
• https://saveriani.it/chi-siamo/missione/santi-e-martiri/76-giovanni-didone - abgerufen am 04.09.2024
• https://saveriani.it/chi-siamo/missione/santi-e-martiri/621-abbe-albert-joubert - abgerufen am 04.09.2024
• https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2024-08/papst-franziskus-angelus-gedenken-seligsprechung-maertyrer-kongo.html - abgerufen am 04.09.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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