Alphius
italienischer Name: Alphio
auch: Altheus
Gedenktag katholisch: 10. Mai
Übertragung der Gebeine: 2. September
Gedenktag orthodox: 10. Mai
Gedenktag armenisch: 21. April
Name bedeutet: der Weiße (griech.)
Alphius, Philadelphius und Cyrinus waren der Überlieferung zufolge leibliche Brüder und Söhne des Christen Vitalius und seiner Frau Benedikta. Die hatten Onesimus in ihr Haus aufgenommen, der die Knaben im christlichen Glauben unterrichtete. In der Folge wirkten sie schon in jungen Jahren viel Gutes, so heilten sie Thecla von einer 6 Jahre währenden Lähmung, Justina von Blindheit und Euthalia vom Blutfluss. In der Christenverfolgung unter Kaiser Decius wurden sie zusammen mit ihrem Lehrer Onesimus gefangen genommen und nach Rom gebracht; dort wurde Onesimus getötet, die drei Brüder sollten vom Glauben abgebracht werden, blieben aber standhaft. Zurück in Sizilien bekannten sie ihren Glauben und verfluchten den Götzendienst, deshalb wurden ihnen die Haare abgeschnitten, die Köpfe mit Pech übergossen, sie in ein Joch gespannt und wieder nach Lentini geführt.
Auf dem Weg kam nach dem Gebet von Alphio und seinen Gefährten ein heftiger Wind, der ihnen das Pech und das Joch abnahm und die Last ins Meer warf. Auf der Weiterreise mussten sie den Fluss Simeto durchqueren - den größten Fluss auf Sizilien, der bei Catania ins Meer mündet -, was sie Dank Gottes Hilfe schafften, während ihre Begleiter darin ertranken. Alle weiteren Martern ertrugen sie standhaft und unversehrt, wodurch sich viele Heiden bekehrten, darunter auch 20 Soldaten, die daraufhin enthauptet wurden. Der Präfekt Tertullus ließ sie nackt über das Felsgestein zerren, dann wurde Alphius die Zunge herausgeschnitten, woran er starb, Philadelphus - wie Laurentius von Rom - auf einem glühenden Roste gebraten und Cyrinus in einem Kessel mit siedendem Pech zu Tode gebracht.
An der angeblichen Stelle ihres Gefängnisses in Lentini steht heute die Kirche
Grotta dei Tre Santi. Die Leichname von Alphius,
Philadelphius und Cyrinus wurden
nahe des Gefängnisses in eine Grube geworfen - dort steht heute die Kirche
Dei Tre Santi -, dann aber von
Thecla hervorgezogen und begraben; an dieser Stelle entstand dann eine Quelle,
weshalb die Kirche auch della Fontana
genannt wird. Die Gebeine der drei
werden in der Mutterkirche Santa Maria La Cave
in Lentini verehrt; in ihr fanden 2016 Ausgrabungen statt, die Felsengräber zutage förderten.
Die Gebeine der drei Märtyrer wurden 787 durch Konstantin, den dreizehnten Bischof von Lentini, ins Kastell nach San Fratello gebracht, um sie vor der drohenden muslimischen Invasion zu retten; an der Stelle des Kastells von San Fratello steht heute das Santuario dei Tre Santi. Ältestes Zeugnis der Verehrung der drei Märtyrer ist ein 964 verfasstes Dokument eines Basilianermönches, der den dreien für ihre Hilfe beim Verfassen dankt.
Die drei Heiligen werden auch im
Santuario im nach ihnen benannten Ort Trecastagni
- tre casti agnelli
, drei keusche Lämmer
- am Hang des Ätna verehrt, angeblich an der Stelle ihres Martyriums.
Hierher pilgern die Menschen zu den drei Märtyrerknaben, wenn sie in Not sind. Im Basilianerkloster
San Filippo di Fragalà bei Frazzanò wurde 1517
zwischen Reliquien der drei Knaben eine Lebensgeschichte in griechischer Sprache
gefunden.
Verehrt als Seliger wird auch ein Mönch Markus, der in
Lentini Augenzeuge gewesen sei und die
Leidensgeschichte von Alphius, Philadelphius und
Cyrinus aufgeschrieben habe. Zudem werden gelegentlich zum 18. Februar viele
Märtyrer unter Kaiser Decius und Statthalter Tertullus in Lentini
als weitere Gefährten genannt.
Patron von Lentini
Um das Santuarium dei Tre Santi bei San Fratello werden die Reste des Kastells und seiner Siedlung ausgegraben, das Gelände ist eingezäunt und verschlossen; bei unserem Besuch waren am Tor Männer zugange, die das Gelände öffneten, das Gebäude des Santuariums blieb verschlossen. (2020)
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Heiligen lebten und verehrt werden.
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 02.11.2024
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph
Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XIV, Herzberg 1998
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.