Ökumenisches Heiligenlexikon

Amadeus IX. von Savoyen

Beiname: der Glückliche

1 Gedenktag katholisch: 30. März

Name bedeutet: der Gott Liebende (latein.)

Herzog von Savoyen
* 1. Februar 1435 im Schloss Ripaille in Thonon-les-Bains am Genfer See in Frankreich
30. März 1472 in Vercelli im Piemont in Italien


Amadeus war ein Sohn von Ludwig dem Älteren von Savoyen und der Anne de Lusignan und Enkel von Amadeus VIII. dem Friedfertigen von Savoyen - dem späteren Gegenpapst Felix V., dem letzten in der Reihe der Gegenpäpste.

Benedetto Alfieri: Altarbild, 1769, im Dom in Vercelli
Benedetto Alfieri: Altarbild, 1769, im Dom in Vercelli

Amadeus heiratete 1452 Jolande, die Tochter des französischen Königs Ludwig XI., die ihm sieben Söhne und drei Töchter gebar. 1465 folgte er als ältester Sohn seinem Vater Ludwig als Herzog von Savoyen nach. Savoyen war damals von den mächtigen Rivalen Frankreich, Burgund und Mailand umgeben und wurde im Inneren erschüttert durch Streitigkeiten in der Herzogsfamilie und Aufstände des Adels. Dennoch galt es ob der caritativen Tätigkeit von Amadeus als Paradies der Armen.

Seine Frömmigkeit ließ Amadeus auch seine schwere Erkrankung an Epilepsie als Gnade Gottes verstehen. Aufgrund der Krankheit dankte er 1469 ab zugunsten seiner Frau Jolande und zog sich nach Vercelli zurück. Daraufhin brach in Savoyen ein Bürgerkrieg zwischen Parteigängern der Franzosen und der Burgunder aus.

Modernes Mosaik: Amadeus und Louise von Savoyen, in der Pfarrkirche Notre Dame du Lac in Thonon-les-Bains
Modernes Mosaik: Amadeus und Louise von Savoyen, in der Pfarrkirche Notre Dame du Lac in Thonon-les-Bains

Amadeus gilt wegen seines mildtätigen und heiligmäßigen Lebens als Vorbild eines christlichen Herrschers. Seine Gebeine ruhen in der Kirche Maria Santissima del Carmine in Turin, Reliquien auch im Dom in Vercelli.

Kanonisation: Amadeus wurde am 3. März 1677 durch Papst Innozenz XI. seliggesprochen.
Patron von Savoyen

Reliquien im Dom in Vercelli
Reliquien im Dom in Vercelli

Das ab 1371 zur Residenz ausgebaute und 1434 von Amadeus VIII. im heutigen Ausmaß im Stil eines Konvents großer Herren eröffnete Schloss Ripaille in Thonon-les-Bains wurde 1622 Kartause und blieb es bis zur Französischen Revolution, nun ist es in Privatbesitz. Das Schloss kann von Frühjahr bis Herbst jeden Tag von 11 bis 17 Uhr besichtigt werden, der Eintritt beträgt 9 € (ermäßigt 6 €, Kinder 4.50 €). (2014)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 17.09.2022

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_%28Savoyen%29 - abgerufen am 20.07.2023
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.