Antonius Maria Zaccaria
italienischer Name: Antonio Maria
Gedenktag katholisch: 5. Juli
nicht gebotener Gedenktag
Hochfest bei den Barnabiten und den Englischen Schwestern des heiligen Paulus (Angeliken)
gebotener Gedenktag im Erzbistum Mailand und dem Ambrosianischen Die Ambrosianische Liturgie entstand im 8. Jahrhundert unter orientalischem Einfluss, sie wird auf Ambrosius von Mailand zurückgeführt, von dem wohl die meisten Texte auch stammen. Sie wird v. a. in der Kirchenprovinz Mailand und im Bistum Lugano benutzt. Karl Borromäus förderte diese Sonderform, im Mittelalter wurde aus ihr auch die Gleichwertigkeit des Mailänder Erzbistums gegenüber Rom abgeleitet.
Teil des Bistums Lugano
Gedenktag III. Klasse Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.
in der Slowakei: 7. Juli
Name bedeutet: der vorne Stehende
(latein.: aus dem Geschlecht der Antonier)
Antonius Maria stammte aus vornehmer Familie, studierte in
Padua Medizin, arbeitete dann als Arzt und
engagierte sich als Laie in der Verkündigung. Er erteilte Katechismusunterricht, hielt Vorträge und organisierte Seminare.
Im Alter von 26 Jahren wurde er Priester. Schwerpunktmäßig zielte er bei seiner Arbeit zunächst auf die geistige
Elite der Städte und organisierte geistliche Gruppen
, um über sie in die breitere Masse hineinzuwirken. Daraus
entwickelte sich ab 1530 die Kongregation der Söhne vom Heiligen Paulus
,
die Paulaner
1, mit Aufgaben in der Erziehung der Jugend
und der Volksmission.
Nach der päpstlichen Anerkennung als RegularklerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.
1533 und einem Umzug ins Kloster an San Barnaba
in Mailand wurde der Orden Barnabiten
genannt. Das Anliegen blieb die Hebung
des sittlichen Niveaus aller gesellschaftlichen Schichten, vor allem auch des Klerus. Bald schon folgte in Mailand die
Gründung einer Frauenkongregation, der Englischen
Schwestern vom Heiligen Paulus
, der Angeliken
, die sich um gefährdete Mädchen kümmerten, und einer Art
Drittem Orden, die Maritati di S. Paolo
, die Verheirateten vom heiligen Paulus
.
Das Wirken von Antonius Maria Zaccaria war nicht unumstritten, 1534 und 1537 musste er sich in Mailand der bei den Dominikanern an Sant'Eustorgio angesiedelten Inquisition stellen.
Die Verkündigung des Gekreuzigten Christus nach dem Vorbild von Paulus und die EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. standen im Mittelpunkt von Zaccarias Frömmigkeit. Auf seine Anregungen gehen das Freitagsläuten der Kirchenglocken zur Sterbestunde Jesu und das vierzigstündige Gebet zwischen Karfreitag und Ostermorgen zur Erinnerung an Christi Grabesruhe zurück.
Antonius Maria starb in seinem Elternhaus in Cremona.
Gleich nach seiner Bestattung wurden seine Gebeine ins
Kloster der Englischen Schwestern vom Heiligen
Paulus
nach Mailand übertragen und am 8. Mai 1891 in die dortige
Kirche San Barnaba überführt. Eine Reliquie liegt in
der Krypta der Kathedrale in Cremona.
Kanonisation: Am 3. Januar 1890 wurde Antonius Maria von Papst Leo XIII. selig- und am 15. Mai 1897 vom selben Papst heiliggesprochen.
1 ▲ Diese Paulaner
sind nicht zu
verwechseln mit dem von Franz von Paola gegründeten
Paulanerorden oder dem von Eusebius
von Gran gegründeten Paulinerorden
oder der von
Jakob Friedrich Bussereau gegründeten Kongregation der
Schwestern und Brüder vom heiligen Paulus
.
Worte des Heiligen
In einer Ansprache an seine Mitbrüder empfiehlt Zaccaria die Nachfolge Christi nach dem Vorbild des
Apostels Paulus:
Wir stehen als Toren da um Christi willen
(1. Korintherbrief 4, 10); das sagte der heilige Paulus, unser
Führer und Schutzherr, von sich und den übrigen Aposteln wie auch von allen, die sich zu einer christlichen und
apostolischen Ordnung bekennen. Aber es gibt keinen Grund, liebe Brüder, sich zu wundern oder sich zu fürchten, denn
ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn
(Matthäusevangelium 10, 24).
Unsere Gegner leisten sich einen schlechten, uns aber einen guten Dienst. Sie verschaffen uns Kronen großer Herrlichkeit,
für sich aber fordern sie den Zorn Gottes heraus. Wir müssen mit ihnen Erbarmen haben und sie lieben, statt sie zu
verabscheuen und zu hassen. Ja, wir müssen für sie beten und dürfen uns nicht vom Bösen besiegen lassen, sondern müssen
das Böse durch das Gute besiegen. Wie uns der Apostel mahnt, müssen wir glühende Kohlen
brennender Liebe auf
ihr Haupt sammeln
(Römerbrief 12, 20), damit sie unsere Geduld sehen, sich zu fruchtbringenderem Leben bekehren und
in Gottesliebe entbrennen. Uns hat Gott in seiner Huld trotz unserer Unwürdigkeit aus der Welt erwählt, damit wir ihm
dienen, von Tugend zu Tugend fortschreiten und durch unsere Ausdauer reiche Frucht der Liebe bringen und nicht nur wegen
der Hoffnung auf die Herrlichkeit der Kinder Gottes jubeln, sondern auch wegen unserer Bedrängnis.
Seht doch auf eure Berufung, Brüder!
(1. Korintherbrief 1, 26). Wenn wir sie ernsthaft bedenken, werden wir
erkennen, dass dies ihr Sinn und ihre Forderung ist. Da wir begonnen haben, den Spuren der heiligen Apostel und der
anderen Streiter Christi, wenn auch nur von weitem, zu folgen, dürfen wir uns auch nicht weigern, an ihren Leiden
teilzunehmen. Lasst uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der uns aufgetragen ist, und dabei auf Jesus blicken,
den Urheber und Vollender des Glaubens!
(Hebräerbrief 12, 1 f). Wir haben einen so großen Apostel zum Führer und
Schutzherrn erwählt und gelobt, ihm nachzufolgen. Darum wollen wir versuchen, seine Lehre und sein Leben in unserem
Leben auszuprägen. Denn es wäre ein Widerspruch, unter einem solchen Führer ein feiger Soldat oder ein Überläufer zu
sein oder einem so herrlichen Vater ein entarteter Sohn.
Quelle: J. A. Gabutio (Hrsg.): Sermo ad confratres suos: Historia Congregationis Regularium S. Pauli, Bd. 1, 8; zitiert nach Monastisches Lektionar zum 5. Juli
Zitate von Antonius Maria Zaccaria:
Gott wird dein Geliebter und Sohn und Vater und Mutter zusammen. Er sucht dich, ruft dich an und lädt
dich ständig ein. Unselig, die ihn verlassen, und selig, die sich im Abgrund dieser ewigen Süße befinden!
Oh, große Güte; oh, unschätzbare Nächstenliebe! Gott macht sich zum Menschen! Und warum? Um den Menschen zu Gott
zurückzuführen, ihn den Weg zu lehren und ihm Licht zu geben.
Das Mittel, um die Liebe zu Gott zu erlangen, ist die Liebe zum Nächsten.
Gott hat uns ein Gesetz der Liebe gegeben, nicht der Angst, der Freiheit des Geistes, nicht der Knechtschaft; und
ein Gesetz, das unseren Herzen innewohnt und das jeder Mensch für sich selbst erkennen kann. Es ist also nicht nötig,
den Nächsten zu befragen: Befrage dein Herz, und er wird es dir antworten!
So groß ist durch die Gnade Gottes die Erhabenheit des freien Willens, dass der Mensch nach Belieben Teufel und
Gott werden kann.
Der innere Mensch hat nicht weniger geistliche Nahrung nötig als der äußere Mensch irdisches Brot.
Dein Geist ist wie eine Mühle im Wasser, die immer funktioniert. Wenn du sie mit Weizen speist, dann mahlt sie
Weizen; Wenn du sie mit Lolch und Wicke speist, mahlt sie Lolch und Wicke.
Wenn plötzlich etwas passiert, das unsere Sorge erfordert, dann lasst uns den Geist zu Gott erheben und ihn
bitten, uns zu erleuchten, was wir tun sollen, und wenn wir dann dem Geist folgen, werden wir nicht fehlgehen.
Quelle: Sant'Antonio Maria Zaccaria - Preghiere a Gesù e Maria - http://www.preghiereagesuemaria.it/santiebeati/sant'antonio%20maria%20zaccaria%20fuoco%20nella%20citta.htm, abgerufen am 16. November 2019; eigene Übersetzung
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
Die Kathedrale in Cremona ist täglich von 8 Uhr bis 12 Uhr und von 15.30 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. (2023)
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
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- zuletzt aktualisiert am 31.03.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München 1997
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• https://it.wikipedia.org/wiki/Antonio_Maria_Zaccaria - abgerufen am 31.03.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.