Aurelius Cassiodorus
vollständiger Name: Flavius Magnus Aurelius Cassiodorus
Gedenktag katholisch: 25. September
Name bedeutet: A: der Goldene (latein.)
C: ?
Aurelius Cassiodorus war Sohn einer alten und hochangesehenen Senatorenfamilie, die es zu beträchtlichem Reichtum gebracht
hatte. Noch recht jung wurde er 507 Beamter im italischen Ostgotenreich unter König Theoderich dem Großen
,
verantwortlich für die Abfassung der amtlichen Schreiben, und 523 Oberaufseher der Hofbeamten. Nach Theoderichs Tod 526
leitete er unter dessen Enkel und Nachfolger Athalarich und dann nach dessen frühem Tod 534 unter der Regentschaft von dessen
Mutter Amalasuntha die Zivilverwaltung Italiens. Um 540 zog er sich von den Staatsgeschäften zurück, ging nach
Ravenna und nach
Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - und wollte
dann in Rom eine christliche theologische
Hochschule nach dem Vorbild der Schule von Nisibis - dem heutigen
Nusaybin – gründen, was sich infolge der
Kriegswirren zerschlug. Nachdem Italien ab 554 wieder der kaiserlichen Herrschaft unterstellt war, gründete Cassiodorus um
555 auf väterlichem Erbe in Squillace nahe der späteren - inzwischen in Ausgrabungen zu sehenden -
Kirche San Martino das Bildungsinstitut und
Kloster Vivarium. Er selbst war aber offenbar nicht Mönch oder Abt seines Klosters.
Cassiodorus' Bestreben war die Verständigung zwischen heidnischer und christlicher Kultur sowie zwischen westlicher und östlicher Zivilisation. Sein Rückzug aus dem politischen Leben beruhte auch auf der Erkenntnis, dass dies eine Illusion war. In Vivarium bestand seine herausragende Leistung darin, dass er durch die Arbeit der Schreibstube bedeutendes Schrifttum und Bildungsgut der Antike erhielt. Es gab die Heiligen Schriften, Hunderte von religiösen Büchern, Werke über Kosmographie, Philosophie, Landwirtschaft und Medizin. Cassiodorus gilt zudem als Schöpfer der christlichen mittelalterlichen Studienordnung und der mittelalterlichen Pädagogik. Er verfasste zahlreiche Schriften, darunter eine knappe Weltchronik, eine Sammlung von administrative Schreiben des Ostgotenreiches, eine theologische Auslegung der Psalmen, Anleitungen zum Studium der Bibel, Schriften zur Grammatik und Orthographie und zur Musiktheorie. Verloren ist seine Geschichte der Goten in zwölf Büchern, die er im Auftrag der Könige verfasst hatte.
Das Erzbistum Catanzaro-Squillace leitete den Seligsprechungsprozess für Cassiodorus ein, der 2021 auf diözesaner Ebene abgeschlossen wurde.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 14.08.2023
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph
Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• https://de.wikipedia.org/wiki/Cassiodor - abgerufen am 14.08.2023
• http://www.turismoincalabria.it/itinerario.asp?itinerario=le-vasche-di-cassiodoro-e-il-vivarium - abgerufen am 14.08.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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