Ökumenisches Heiligenlexikon

Christiana von Lucca

Taufname: Oringa
auch: Christiana von Santa Croce

1 Gedenktag katholisch: 10. Januar

Name bedeutet: die Christin (griech. - latein.)

Klostergründerin, Nonne, Mystikerin
* um 1240 in Santa Croce sull’Arno bei Pisa in der Toskana in Italien
4. Januar 1310 in Santa Croce sull’Arno bei Pisa in der Toskana in Italien


Oringa Menabuoi stammte von armen Eltern ab, musste als Kind das Vieh hüten und später als Magd bei einem Bürger in Lucca dienen; schon in jungen Jahren fiel sie auf ob ihrer Frömmigkeit. 1265 unternahm sie Wallfahrten, so nach Monte Sant'Angelo auf dem Gargano, nach Loreto, zu den sieben Pilgerkirchen in Rom und nach Assisi, wo sie schweren Versuchungen ausgesetzt wurde, die ihre Reinheit prüften. Irgendwann in dieser Zeit nahm sie den Namen Christiana an.

Kirche Santa Christiana in Santa Croce sull’Arno
Kirche Santa Christiana in Santa Croce sull’Arno

Wohl mit Almosen gründete sie 1279 in ihrer Heimatstadt das Kloster Santa Maria Novella nach der Regel der Augustinerinnen, in das sie selbst eintrat. Der Überlieferung zufolge wurde sie zusammen mit ihren Mitschwestern von Maria im Chorgesang unterrichtet und praktizierte diesen dadurch so vollkommen, dass sie später auch Männern darin Unterricht erteilen konnte. Als die Nonnen eines Tages bis zum späten Abend mit der Vorbereitung zu einem Kirchenfest beschäftigt waren und die Nacht anzubrechen drohte, blieb auf ihren Befehl die Sonne stehen. Bei ihrem Begängnis sah man demnach auch längst verstorbene Nonnen mitgehen.

Christiana wurde in der Kirche ihres Klosters, das dann nach ihr Santa Christiana benannt wurde, bestattet und wird dort noch heute verehrt. Ihr Leib blieb 200 Jahre lang unverwest.

Kanonisation: Christianas Verehrung wurde wohl schon von Papst Sixtus V. um 1587 genehmigt und durch die Ritenkongregation am 15. Juni 1776 anerkannt.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 03.02.2024

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/36230 - abgerufen am 19.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.