Christina von Spoleto
Taufname: Agostina - Augustina
italienischer Name: Cristina
Gedenktag katholisch: 13. Februar
nicht gebotener Gedenktag im Orden der Augustiner-Eremiten
Name bedeutet: die Christin (griech. - latein.)
1883 konnte E. Motta auf Grund zahlreicher Dokumente nachweisen, dass frühere Berichte über das Leben von Christina
rein legendär waren; so wurde eine neue, historisch gesicherte Lebensbeschreibung erstellt. Demnach war sie nicht - wie
zuvor behauptet - eine Tochter der mächtigen Familie Visconti aus
Mailand. Tatsächlich wurde sie mit dem Namen
Augustina in Osteno bei Porlezza geboren. Ihr
Vater, Johannes Camozzi, behandelte Brüche und kranke Augen
und verheiratete sie mit einem ortsansässigen
Holzschnitzer. Die Tatsache, dass gleich zwei Grafen Taufpaten ihres Sohnes waren, bezeugt ihre gesellschaftliche Stellung;
Augustina liebte Luxus und angenehme Gesellschaft.
Nach dem Tod ihres Mannes wurde Augustina die Geliebte des Ritters Giorgio da Milano, der in einem Söldnerheer diente und zog mit ihm nach Calvisano bei Brescia. Nach dem Tod ihres Sohnes änderte sie ihr Leben und entsagte Luxus und Freuden. Sie trat 1455 in den Dritten Orden der Augustiner-Eremiten an der Kirche Sant'Eufemia in Verona ein und nahm den Namen Christina an.
Wegen übertriebener Buße musste sie das Kloster verlassen; sie ging nach Como, wo sie im damaligen Krankenhaus San Pantaleone - es stand an der heutigen Piazzale San Rocchetto - sich um die Kranken kümmerte und sich dann in das dortige Kloster Ss Trinità der Augustiner zurückzog. Sie kam dann nach Ferrara und nach Mirandola, wo sie einige Zeit bei ihrem ehemaligen Liebhaber und dort dann bei einer alten Witwe lebte. 1457 unternahm sie eine Wallfahrt nach Rom. Bald schon hatte sie, die nun der Buße und der Nächstenliebe lebte, den Ruf der Heiligkeit erlangt, floh aber immer wieder vor den sie aufsuchenen Menschen. Eine weitere Pilgerreise führte sie nach Assisi; dort lud eine fromme Frau namens Galizia sie ein, mit ihr in ihre Heimatstadt Spoleto zu gehen, wo Christina sich dem Krankendienst widmete und so stark fastete, dass sie schließlich entkräftet starb.
Christina wurde zunächst am Michaelsaltar in der Augustinerkirche San Niccolò in Spoleto beigesetzt. Auf ihre Fürbitte geschahen viele Wunder. Nach der Aufhebung dieses Klosters in Spoleto wurden ihre Gebeine in die Kirche San Gregorio Maggiore in Spoleto übertragen. In der Pfarrkirche in Calvisano wurde ihr 1512 ein Altar errichtet, denn eine Gedenktafel für sie an der Kirche bezeichnet sie als im Ort geborene Cristina Semenzi.
Kanonisation: Christinas Verehrung wurde von Papst Gregor XVI. 1834 offiziell bestätigt.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 09.04.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• http://www.augustiner.at/augustines_heilige_c.php#spoleto - abgerufen am 1.04.2023
• http://www.enciclopediabresciana.it/enciclopedia/index.php?title=CRISTINA_da_Spoleto,_beata - abgerufen am 1.04.2023
• http://www.antichiospedalicomo.it/sanpantaleone - abgerufen am 1.04.2023
• https://www.comune.como.it/export/sites/default/it/doc/pgt/documento-di-piano/DdP_Tavola_07_Carta_dei_valori_simbolici.pdf
- abgerufen am 1.04.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.