Christodoulos
Gedenktag orthodox: 16. März
Übertragung der Gebeine: 21. Oktober
Name bedeutet: der Knecht Christi (griech.)
Christodoulos war das Kind armer Eltern. Zunächst lebte er als Einsiedler und Asket auf dem bithynischen Olymp - dem heutigen Uludağ nahe Bursa in der Türkei. 1045 unternehm er eine Wallfahrt zu den sieben Pilgerkirchen in Rom und zu den heiligen Stätten in Palästina. Hier ließ er sich in der Wüste nahe des Jordan als Einsiedler nieder. Die Seldschuken verscheuchten ihn nach Norden; er ließ sich vom Patriarchen von Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - bewegen, die Leitung der Mönche um Herakleia am Bafa-See - dem heutigen Dorf Kapıkirı in der Türkei - und dem dortigen Berg Latmos zu übernehmen.
In diese einsame Gegend hatten sich viele Mönche vor den andrängenden Seldschuken zurückgezogen. Nachdem die Seldschuken unter Alparslan 1071 den byzantinischen Kaiser besiegt hatten, kamen die Türken an die Ägäis; 1079 ging Christodoulos deshalb auf die Insel Kos und gründete dort ein der Theotokos geweihtes Kloster. Auch hier wurde er durch Seeräuber und feindseliges Laienvolk bedroht, aber er war auch nicht ungeübt in bewaffneter Abwehr.
Auf Wunsch von Kaiser Alexios I. Komnenos versuchte Christodoulos, das neue
Kloster Metamorphosis tou Sotiros
,
Verklärung des Erlösers
, in Zagora in Thessalien zu reformieren.
1088 gründete er das Klosters des Johannes des Theologen auf der Insel
Patmos, die ihm vom Kaiser geschenkt worden war.
In der Goldenen Bulle des Kaisers von Konstantinopel - dem heutigen
Ístanbul -, die heute noch im Johanneskloster
auf Patmos aufbewahrt wird, wurde Christodoulos für alle Zeiten unwiderruflich
diese Insel übergeben, es wurde ihm
ein Schiff zur Verfügung gestellt und Patmos von allen Steuern befreit. Er schuf nun den Grundstock der reichen
Handschriftensammlung von Patmos. Als auch Patmos von den Türken bedroht wurde, ging Christodoulos nach
Limni auf der Insel Euböa, wo er als
Einsiedler in einer Höhle am Strand lebte..
Christodoulos hinterließ eine Art Autobiographie und ein Mystisches Testament
. Seine Mönche konnten bald in
ihr Kloster auf Patmos zurückkehren; sie
überführten Christodoulos' Gebeine. Das Grab wurde Ziel vieler Pilger, sein
heutiger Sarg aus Silber stammt aus dem Jahr 1796.
Das Kloster Metamorphosis tou Sotiros
in Zagora, in dem es auch eine zum Erhalt des Greichentums wichtige Schule gab, wurde 1887 durch ein Feuer zerstört, das
Katholikon dann zur Pfarrkirche und Schule umgebaut.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 19.06.2019
Quellen:
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XIV, Herzberg 1998
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• http://old.imd.gr/catalog/poi/11/116
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.