Columba Schonath
Taufnahme: Anna Maria
Gedenktag katholisch: 3. März
Name bedeutet: die Taube (latein.)
Anna Maria, Tochter des Müllers Johann Georg Schonath und seiner Frau Katharina, trat 1753 als Laienschwester in Bamberg ins Heilig-Grab-Kloster der Dominikanerinnen ein und erhielt den Ordensnamen Maria Columba.
Ein Jahr anach Columbas Eintritt ins Heilig-Grab-Kloster begannen starke Fieberanfälle und unerklärliche Krankheiten mit großen Schmerzen und seelischen Qualen, die anhielten, bis sie am 9. Dezember 1763 die Wundmale Christi empfing, die dann jeden Freitag bluteten. Sie führte hinfort ein Leben mit mystischen Erlebnissen und Gnadenerweisen, die sie in einem Tagebuch schilderte.
Columba starb im Ruf der Heiligkeit. Sie wurde wurde in einer Seitenkapelle der Kirche des Heilig-Grab-Klosters in Bamberg bestattet. Nach der Auflösung des Klosters in der Säkularisation 1803 wurden ihre Gebeine auf den städtischen Friedhof gebracht, nach der Neubesiedelung des Klosters 1926 wieder in die Kirche übertragen.
Kanonisation: Der Seligsprechungsprozess wurde 1999 eingeleitet.
Worte von Columba Schonath
Immer wieder wird Schwester Columba vom Herrn eingeladen, sein Leiden zu teilen:
Am Freitag hatte ich große Schmerzen an Händen und Füßen samt der Seite und um Kopf im Genick, an dem ich sehr
große Schmerzen gelitten habe bis nachts um 12 Uhr. Zu Mittag um ein Uhr bin ich eingeschlafen bei drei Stunden lang.
Unter dieser Zeit ist mir vorgekommen Christus am Kreuz mit geneigtem Haupt, blutigen Wunden an Händen und Füßen, mit
zährenvollen Augen. Er sah mich ganz betrübt an. Ich erschrak in Ansehung dessen. Er aber sagte, ich solle nicht
erschrecken.
Denn ich bin's, dich vielmehr aufzumuntern mir nachzufolgen in deinen Leiden und Schmerzen. Sieh mich
vielmehr an, wie ich zugerichtet bin wegen deiner und des ganzen menschlichen Geschlechtes. Was Ursach hat mich dazu
bewogen? Nichts als die Liebe. Dennoch wird dieselbe wenig erkannt und ich erfahre das Widerspiel täglich noch auf ein
neues. Dass sie meine Schmerzen vermehren mit ihren Sünden und Bosheit ausüben, das schmerzt mich mehr als alles Leiden,
so ich gelitten habe. Wenn niemand auf Erden wäre, so mich täte versöhnen, so könnte ich nicht länger ausstehen, sondern
müsste die ganze Welt strafen.
Ich hörte mit Furcht und Zittern zu, erkannte wohl, dass ich selbst die meiste Ursache sei an allem Übel und Sünden,
bat ihn herzlich um Verzeihung, er soll nicht wegen meiner die ganze Welt strafen und alles Übel auf mich legen, was ich
verdient habe. Er sagte zu mir: Leide aus Liebe meiner die Schmerzen, so ich dir auflege und mache jeden Freitag die
Meinung, meines Leidens teilhaftig zu werden und jene Sünden und Lasten auszureuten (!), so mich am meisten an den
Menschen tun schmerzen. Es wird auch dein Leiden und Schmerz größer sein einen Tag als den anderen, je nachdem deine
Meinung gemacht ist.
Dies ist mir so zu Herzen gegangen und ich habe zu ihm gesagt: Ach, könnte ich mein Blut und Leben soviel mal
dafür lassen, ich wollte es gern dafür lassen und nicht nur einmal, sondern sooft als dir Beleidigungen tun geschehen.
[Darnach bin ich verstört worden. Ich weiß nicht wie mir geschehen. Er zeigte mir seine Wunden, welche von Blut flossen,
und gab mir mit der rechten Hand das Kreuzzeichen und ich machte es auch mit meiner Hand auf die Stirne, Mund und Herz
und schlug an meine Brust.] Und ich erwachte mit Zittern an allen Gliedern.
Quelle: Markus Huck: Die Passionsmystik der Schwester Maria Columba Schonath OP. o. O., o. J., S. 43f
Zitate von Columba Schonath:
Jesus zu Sr. Columba: Wer in meiner Liebe leben will, der muss am Kreuz leben; wer da sagt,
er liebe mich und hasst das Kreuz und Leiden, der sagt es mit dem Mund, aber das Herz ist kalt.
Der mich lieben will, der muss auch mit mir leiden.
Auf dem Weg des Kreuzes ist die reine Liebe zu finden.
Mein Herz ist verwundet mit Liebe und Schmerz. Willst du mir gleichförmig werden, so musst du auch diesem
gleich werden.
Sei getrost in deinen Schmerzen! Wann du mir folgst in Leiden, wirst du mir auch folgen in den Freuden.
Quelle: Markus Huck: Die Passionsmystik der Schwester Maria Columba Schonath OP. o. O., o. J., S. 16, 60, 30, 36f
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
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- zuletzt aktualisiert am 01.04.2021
Quellen:
• http://www.sendbote.com/messaggero/pagina_articolo.asp?IDX=88IDRX=18
• Gabriele Lautenschläger. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. IX, Herzberg 1995
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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