David Livingstone
Gedenktag evangelisch: 30. April
Name bedeutet: der Geliebte (hebr.)
David Livingstone, Sohn armer Eltern, arbeitete ab seinem zehnten Lebensjahr in einer Spinnerei; nebenher besuchte er
eine Abendschule, um Lesen und Schreiben zu lernen. Er wurde streng calvinistisch erzogen, bis sich sein Vater einer
missionarischen Reformbewegung anschloss. 1836 begann Livingstone in
Glasgow Medizin zu studieren, daneben besuchte
er theologische Seminare und einen Sprachkurs für Griechisch. 1838 wurde er in die Missionary Society
in
London aufgenommen zu Ausbildung als Missionar.
1840 brach er auf, kam im März 1841 in Südafrika an und ging in die im Norden gelegene Missionsstation
Kuruman.
Der Alltag in Kuruman und die
Ergebnislosigkeit der missionarischen Bemühungen enttäuschten Livingstone; er suchte neue Herausforderungen auf langen
Reisen weiter nach Norden; in Mabotsa
gründete er dabei 1843 eine neue Missionsstation. 1845 heiratete er die Missionarstochter Mary Moffat. Mit dem
Stammesführer Bakwena lebten sie ein Jahr in
Chonuane, dann reiste er 1849 an den
Ngami - See im heutigen Botswana. 1851
erreichte er den Sambesi-Fluss an der Nordgrenze des heutigen Botswana. In ihm erkannte er eine ideale Wasserverbindung,
um Christentum, Handel und Zivilisation ins Innere Afrikas zu bringen. 1853 bis 1856 durchquerte er das Land, zuerst
von Linyanti am Mittellauf des Flusses bis
nach Luanda am Atlantik, dann erkundete er den
östlichen Verlauf des Sambesi; dabei entdeckte er 1855 die riesigen
Mosi-oa-Tunya Wasserfälle - die er dann nach
Königin Victoria benannte -, was seinen Träumen von der Schiffbarkeit des Flusses einen herben Rückschlag versetzte. Als
er 1856 erstmals wieder nach England kam, wurde er als national hero
, Nationalheld
, begeistert empfangen.
Berichte über seine Touren veröffentlichte Livingstone 1857 unter dem Titel Missionsreisen und Forschungen in
Südafrika
- ein Bestseller, der 1859 auch in deutscher Sprache erschien und den imperialistischen Regierungen in
London,
Paris und
Brüssel als Handbuch für die künftige
Kolonialisierung diente. Von nun an unternahm er seine Expeditionen im Auftrag der zahlungskräftigen britischen Regierung,
1858 kam er mit großem Gefolge an der Mündung des
Sambesi in Moçambique an. Die unüberwindbaren
Mosi-oa-Tunya-Wasserfälle hinab in die
Kebrabasa-Schlucht, Streit unter den Teilnehmern, Livingstones rigide Führung und die Entbehrungen der Reise führten zum
Fehlschlag der Expedition. Livingstone wollte nun im Shire-Hochland - der Gegend um
Blantyre im heutigen Malawi - eine Kolonie errichten.
1862 starb seine Frau, er wurde immer einsamer und hatte kein Interesse mehr an Kontakt mit Europäern. 1863 wurde aus
London der Rückzug der Expedition angeordnet.
In der Heimat wurde seine Sehnsucht nach Afrika immer größer, deshalb war er froh, von der Royal Geographical Society den Auftrag zur Erforschung der Nilquellen zu erhalten. Im März 1866 brach er von Sansibar aus auf; er vermutete sein Ziel südlich des Tanganjikasee und kam im Juli an den Bangweulusee im heutigen Malawi. Krankheit und Versorgungsprobleme erzwangen seine Rückkehr nach Ujiji. 1869 bis 1871 durchreiste er auf der Suche nach dem Ursprung des Nils wieder - erfolglos - das Gebiet westlich des Tanganjikasees. Nachdem er als verschollen galt, weil man seit 1866 nichts mehr von ihm gehört hatte, schickte 1871 der US-amerikanische Medienzar James Gordon Bennett den Journalisten Henry Morton Stanley los, ihn zu suchen. Der traf Livingstone im Oktober 1871 in Ujiji. Stanley begleitete Livingstone noch bis nach Unyanyembe bei Shinyanga, von wo der schon kranke Livingstone 1872 aufbrach in das Gebiet südlich des Tanganjikasees. Er zog zunehmend geschwächt und orientierungslos durch das Gebiet, bis er an Ruhr starb.
Livingstones Herz wurde unter einem Baum begraben, seine Leichnam von seinen Dienern mühevoll an die Ostküste getragen. Am 18. April 1874 wurde er in der Westminsterabtei in London beigesetzt.
Als erster Europäer hatte Livingstone Afrika vom Westen bis zum Osten durchquert. Seine Reisebeschreibungen, die geographischen Aufzeichnungen und die detaillierten Nachrichten über die sozialen Strukturen des Stammeslebens sowie die Tier- und Pflanzenwelt Afrikas vermittelten das Wissen über den bis dahin nahezu unbekannten Erdteil und regten die Unternehmungslust seiner Landsleute an: schnell wurden die von ihm angeregten Kolonien englischer Siedler in Afrika verwirklicht.
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
Artikel kommentieren / Fehler melden
Suchen bei amazon: Bücher über David Livingstone
Wikipedia: Artikel über David Livingstone
Fragen? - unsere FAQs antworten!
Impressum - Datenschutzerklärung
Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Urban von Langres
Maurus von Verona
Dubitatus Gefährten
Unser Reise-Blog:
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 11.02.2022
Quellen:
• http://www.glaubenszeugen.de/kalender/l/kall029.htm - abgerufen am 20.07.2023
• Chronik-Kalender, 1. Mai 1998
• Rainer Lahme. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. V, Herzberg 1993
• https://en.wikipedia.org/wiki/David_Livingstone - abgerufen am 20.07.2023
• https://en.wikipedia.org/wiki/Livingstone_Memorial - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.