Dymphna von Geel
irischer Name: Damhnait, Davnet
niederländischer Name: Dimpna
Gedenktag katholisch: 30. Mai
Übertragung der Gebeine in Geel
15. Mai
Übertragung der Gebeine: 27. Oktober
Name bedeutet: das Rehkitz (gälisch - irisch)
Dymphna soll die Tochter des Königs Damon / Damen gewesen sein; der heidnische Vater habe sie nach dem frühen Tod der Mutter heiraten wollen, weshalb Dymphna unter Mithilfe des Priesters Gerebern nach Belgien floh, wo sie sich versteckten. Jahre später entdeckte sie der Vater in einer Höhle in Geel, in der sie sich zusammen mit dem Priester verborgen hatte, und enthauptete sie.
Die Legende erzählt, dass Engel Dymphna und
Gerebern in weißen Särgen bestatteten; Hintergrund ist, dass bei der
Erhebung ihrer Gebeine man diese in zwei Särgen aus weißem Sandstein fand,
Sandstein aber in dieser Gegend völlig unbekannt war. Die Reliquien liegen nun in der nach ihr benannten Sint-Dimpna-Kerk
in Geel. In Geel betreuten
Augustinerinnen lange Zeit in ihrem Stift Geisteskranke und von
der Gesellschaft Ausgestoßene; in ihrem ehemaligen Stift gibt es heute das St.-Dimpna und Krankenhausmuseum
mit
Exponaten über Dymphna und zur Psychiatrie wie Zwangsjacken, Sanitäreinrichtungen oder medizinisches Gerät.
Dymphna war die Tochter des heidnisch-irischen Königs Damon sowie seiner christlichen Ehefrau. Von der Mutter zum Christentum erzogen, ließ sich Dymphna als Halbwüchsige von ihrem Erzieher sowie Beichtvater, dem Priester Gerebern, taufen.
Als Dymphna ein junges Mädchen war, starb ihre
Mutter, die Königin. Der Vater Damon war über den Verlust der geliebte Frau untröstlich und wollte deshalb seine
Tochter Dymphna heiraten, da man ihr nachsagte sie sein ein Juwel an Schönheit. Dymphna erschrak, als sie hörte, was
der Vater wollte, und floh zu Gerebern. Zusammen mit einer Magd flohen die beiden aus Irland.Während der Reise trank
Dymphna aus einer Moorquelle und man sagte ihr dann, dass die Quelle eine Heilquelle sei. Sie segelten dann weiter übers
Meer, wo sie im Kempenland in der Stadt Geel
Zuflucht fanden. Sie lebten dort fromm und widmeten sich den Armen und Kranken. Eines Tages kam ein irischer Gesandter
nach Geel, weil er auf der Suche nach Dymphna war. Der Mann trank bei Dymphna, erkannte sie aber nicht, und auch Dymphna
erkannte den Mann nicht. Als er dann aber mit irischem Geld bezahlte, und Dymphna sagte, sie habe auch irische Münzen
bei sich, erkannte der Mann die Prinzessin und fuhr sofort wieder zurück nach Irland. Dort angekommen, berichtete er
dem König, wo sich seine Tochter befand, und zusammen segelten sie wieder zurück. In Geel angekommen, suchte Damon seine
Tochter und den Priester und fragten eine Frau nach den beiden. Die Frau zeigte in die Richtung in der die zwei waren,
und seitdem blieb ihr Arm für die böse Tat des Verrats versteinert. Damon fand Dymphna und Gerebern. Die irischen
Soldaten erstachen Gerebern dann mit einer Lanze und der Vater flehte Dymphna an, sie solle mit ihm zurückkommen.
Dymphna aber - als fromme Christin - sagte, sie habe sich Christus geweiht,
worauf der König eigenhändig seine Tochter enthauptete. Als dies geschehen und die Irische Königsgarde fort war, kamen
zwei Engel vom Himmel herab und beerdigten die beiden Märtyrer in weißen Steinsärgen
und legten diese in eine Höhle. Als man Jahrhunderte danach diese Höhle öffnete, fand man die zwei weißen Särge; auf
dem einen war eine Tafel, auf welcher mit roten Buchstaben der Name: DIMPHNA
geschrieben stand. Man wollte dann
die Särge in die für sie gebaute Kirche übertragen. Bei dieser Prozession, wurden viele Menschen mit geistigen
Krankheiten geheilt, weshalb sie als Patronin von Geisteskranken gilt (da ihr Vater so wahnsinnig war, die eigene Tochter
zu heiraten). Deutsche Räuber aus der Stadt Xanten
wollten während dieser Prozession die beiden Reliquiensärge stehlen. Den Sarg
des Gerebern konnten sie rauben, doch der Sarg der Dymphna ließ sich auch mit zehn Stieren nicht bewegen. Weshalb
Dymphnas Gebeine in Geel liegen und Gereberns in Xanten.
Dymphna war wohl die Schwester von Damhnade von Cavan oder ist möglicherweise mit dieser identisch.
Attribute:
Krone und Schwert, Laterne, einen gefesselten Teufel zu Füßen oder an der Kette
Patronin
von Geel; der Besessenen und Geisteskranken;
der Opfer von Inzest, bei Epilepsie; der Flüchtlinge und Halbwaisen
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 16.07.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Alexander Langer, E-Mails vom 10. Juni und vom 2. August 2013
• http://www.uni-muenster.de/Ethnologie/forschen/transkultpsy/exkursionen/Exkursionsberichte.html - abgerufen am 15.07.2023
• Alexander Langer, E-Mail vom 22. Februar 2014
• http://www.behindthename.com/name/damhnait - abgerufen am 15.07.2023 - Dank an Katharina Kritsch aus Offenbach am Main, E-Mail vom 6. Januar 2015
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.