Ökumenisches Heiligenlexikon

Ellinger von Tegernsee

1 Gedenktag katholisch: 13. Mai

Name bedeutet: ?

Abt in Tegernsee
* um 978 in Bayern (?)
13. Mai 1056 oder 5. Februar 1056 in Tegernsee in Bayern


Ellinger erhielt seine Ausbildung im Kloster der Benediktiner in Tegernsee, im damaligen Kloster an St. Ulrich und Afra in Augsburg, in Würzburg und an der Domschule in Bamberg. In Tegernsee wurde er vor 997 Mönch und 1017 Abt. Er führte das Kloster zu großer künstlerischer und wissenschaftlicher Blüte, er erneuerte die Schule, die Bibliothek und die Schreibstube und war selbst als Schreiber und Buchmaler tätig. 1026 musste er abdanken, da Mönche seinen Reformversuchen im Sinne der Reformen von GorzeDie Reformen von Gorze gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Gorze in Lothringen. Sie standen im Gegensatz zur den Reformen von Cluny; ihr Ziel war ein Mönchtum unter weltlicher Herrschaft, befreit von der Einflussnahme der örtlichen Bischöfe. Die Reformen von Gorze kamen v. a. in Lothringen zum Tragen; entsprechende Reformen in Deutschland gingen aus vom reformierten Kloster St. Maximin in Trier. widerstanden.

Kirche und Gebäude des ehemaligen Klosters in Benediktbeuern
Kirche und Gebäude des ehemaligen Klosters in Benediktbeuern

1031 wurde Ellinger durch Godehard von Hildesheim wieder in das Amt des Abtes in Tegernsee eingesetzt; er wirkte nun v. a. an der Reform und dem Neuaufbau des Klosters in Benediktbeuern, was wieder Widerstände beim KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. hervorrief. Bischof Nizzo von Freising setzte ihn deshalb 1041 - ohne Angabe von Gründen - wieder ab. Ellinger wurde ins Kloster nach Niederaltaich verbannt, wo er weiter kunstvolle Handschriften fertigte und als Buchmaler und Freskenmaler tätig war. Die letzten Lebensjahre konnte er ohne Amt wieder in Tegernsee verbringen.

Von Ellinger beschriebene und bemalte Seite aus einer Sammlung mit Texten von Beda „Venerabilis”
Von Ellinger beschriebene und bemalte Seite aus einer Sammlung mit Texten von Beda „Venerabilis”

Erhalten sind einige kleinere lateinische Gedichte, u. a. ein Begrüßungsgedicht auf Kaiser Heinrich II., sowie Briefe.

1218 wurden Ellingers Gebeine erhoben und auf den Vitusaltar in die Abteikirche des Klosters Tegernsee übertragen.

Kanonisation: Ellinger wurde 1236 seliggesprochen.

Briefe von Ellinger und seine Grabinschrift gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

Der Dom in Bamberg ist von April bis Oktober werktags von 8 Uhr bis 17 Uhr, im Winter nur bis 17 Uhr, sonntags erst ab 13 Uhr zur Besichtigung geöffnet. (2021)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.07.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XVI, Herzberg 1999
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.