Eugen vom Heiligsten Herzen Bossilkov
Taufname: Vinzenz
Gedenktag katholisch: 11. November
nicht gebotener Gedenktag im Passionistenorden: 13. November
für Paulus, Petrus und Josafat: Fest bei den Assumptionisten: 13. November
Name bedeutet: E: der edel Geborene (griech.)
V: der Siegende (latein.)
Vinzenz Bossilkov stammte aus einer einfachen Bauernfamilie. Er besuchte eine Schule der Passionisten, trat 1919 in den Orden ein und nahm den Ordensnamen Eugen an. Nach Studienaufenthalten in Mook in den Niederlanden und in Wezembeek in Belgien wurde er 1926 in Ruse zum Priester geweiht. Nach weiteren Studien am Päpstliches Orientalisches Institut in Rom wirkte er in seiner Heimat als Pfarrer. Im Zweiten Weltkrieg rettete er Tausenden von Juden das Leben. Nach der Besetzung Bulgariens durch die sowjetische Armee und Anbruch der kirchenfeindlichen Maßnahmen 1944 wurde er ständig überwacht. Im Herbst 1945 wurde er zum Bischof von Nikopol ernannt; großes Anliegen war ihm die Volksmission.
1948 begann die offene Verfolgung der Kirche. Bossilkov führte in seiner Diözese
Nikopol einen Gebetstag für den Papst ein. Im
Juli 1952 wurde er verhaftet, im September 1952 begann der Schauprozess gegen ihn sowie gegen 26 weitere Priester, eine
Ordensfrau, zwei Redakteure der Kirchenzeitung Istina
und zehn Komplizen
aus der
Orthodoxen Kirche; Bossilkov wurde zum Tod durch Erschießen verurteilt. Die
Vollstreckung fand wohl am Morgen des 5. Oktober statt.
Zugleich mit Eugen Bossilkov wurden auch drei Priester und Mitglieder im Assumptionistenorden hingerichtet:
• Paulus Džidžov (Taufname: Josef), * am 19. Juli 1919 in
Plovdiv. Er trat 1938 mit dem Ordensnamen Paulus
dem == Assumptionistenorden bei und wurde 1945 zum Priester geweiht.
• Petrus Vičev (Taufname: Kamen), * am 23. Mai 1893 in
Strem im Burgenland in Österreich. Er trat 1910
mit dem Ordensnamen Petrus dem Assumptionistenorden bei, wurde 1921 zum Priester geweiht, 1930 zum Doktor der Theologie
promoviert und wirkte als Professor in Plovdiv.
• Josafat Šiškov, (Taufname: Robert Matthäus), * am 9. Februar 1884 in
Plovdiv. Er trat 1900 mit dem Ordensnamen Josafat
dem Assumptionistenorden bei, wurde 1909 zum Priester geweiht und war ab 1937 Ordensprovinzial der Provinz
Warna / Varna.
Die Katholiken in Bulgarien verehrten Bossilkov schon gleich nach seinem - offiziell verschwiegenen - Tod als Märtyrer. Der Vatikan hielt aber daran fest, dass Bossilkov Bischof von Nikopol sei, bis 1975 das Schweigen des bulgarischen Staates gebrochen und Bossilkovs Tod bestätigt wurde. Das höchste Gericht Bulgariens rehabilitierte Bossilkov 1999.
Kanonisation: Papst Johannes Paul II. sprach Eugen Bossilkov 1998 als ersten der Opfer des Stalinismus und als ersten Bulgaren selig. Derselbe Papst sprach 2002 auch die drei Assumptionisten Paulus Džidžov, Petrus Vičev und Josafat Šiškov selig.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 01.04.2021
Quellen:
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XVII, Herzberg 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.