Ökumenisches Heiligenlexikon

Die evangelischen Salzburger

0 Gedenktag evangelisch: 6. August

Vertriebene


Leopold Anton Freiherr von Firmian, 1727 zum Erzbischof von Salzburg ernannt, begann gleich nach seiner Amtsübernahme, die evangelischen Bürger im Land Salzburg zu verfolgen und zu vertreiben. Dennoch trafen sich viele Evangelische weiterhin zu heimlichen Gottesdiensten und Versammlungen; am 5. August 1731 schlossen mehr als 100 Männer aus dem Tal der Salzach am Predigtstuhl den Salzbund, in dem sie gelobten, am evangelischen Glauben festzuhalten und einander beizustehen. Am 24. November begann Erzbischof Firmian, die evangelischen Untertanen gewaltsam aus dem Land zu treiben - was in Widerspruch zu den Vereinbarungen des Westfälischen Friedens stand. Rund 30.000 Menschen verloren ihre Heimat. Die meisten Flüchtlinge nahm Friedrich Wilhelm von Preußen auf, er siedelte sie in Ostpreußen an und sagte ihnen Glaubens- und Gewissensfreiheit zu. Kleinere Gruppen gelangten in die Niederlande und nach Georgia in den USA.

Anonymes Schabkunstblatt, 1732
Anonymes Schabkunstblatt, 1732

Das Emigrationspatent des Erzbischofs Firmian gibt es online in englischer Sprache zu lesen.

vgl.: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 05.08.2023

Quellen:

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.