Ökumenisches Heiligenlexikon

Fuscianus und Gefährten

französischer Name: Fuscien

3 Gedenktag katholisch: 11. Dezember
für Victoricus: in Noyon: Erhebung der Gebeine: 2. Mai
in Amiens: Übertragung der Gebeine von Gentian ins Kloster Corbie: 8. Mai
Ankunft der Gebeine in der Quintinus-Basilika in Amiens: 21. Mai
Auffindung der Gebeine: 27. Juni

Name bedeutet: der Bräunliche (latein.)

Glaubensbote, Märtyrer
* in Rom
286 oder 303 in Amiens (?) in Frankreich


Grab von Fuscianus, Victoricus und Gentianus in der ihnen geweihten Kirche in Sains-en-Amiénois
Grab von Fuscianus, Victoricus und Gentianus in der ihnen geweihten Kirche in Sains-en-Amiénois

Fuscianus und Victoricus kamen als Glaubensboten nach Frankreich und wirkten v. a. in der Gegend um Thérouanne. Dann gingen sie in die Gegend von Amiens, wo sie in Sains - dem heutigen Sains-en-Amiénois - von dem schon alten Mann Gentianus aufgenommen wurden, der sich dann zum christlichen Glauben bekehrte. Als der Statthalter Rictiovarus dies erfuhr, ließ er Gentianus sogleich enthaupten und die beiden Missionare nach Amiens bringen; dort wurden sie in einen finsteren Kerker geworfen, verstümmelt, mit Feuer und eisernen Krallen gepeinigt, ihnen wurden die Augen ausgestochen und Nägel in den Kopf geschlagen. Trotzdem verharrten sie standhaft im Bekenntnis zu Jesus Christus und wurden deshalb auch enthauptet. Nach anderer Überlieferung starben die beiden im nahen Wald an der Stelle, an der dann Ende des 6. Jahrhunderts das Kloster St-Fuscien entstand.

Die Legende erzählt, dass Fuscianus und Victoricus mit ihren Köpfen in den Händen nach Sains zurückkehrten und dann auch wie Gentianus an der Stelle der heute ihnen geweihten Kirche bestattet wurden. Ihr Grabmal in dieser Kirche stammt aus dem 12./13. Jahrhundert. Das Kloster St-Fuscien wurde 859 und nach dem Wiederaufbau noch einmal 925 von den Normannen zerstört; 1105 wurde es als Benediktinerkloster wieder gegründet, in der Französischen Revolution aufgelöst. Die Gebeine der Märtyrer wurden 893 - nach der Erneuerung der 883 durch die Normannen zerstörten Basilika - nach St-Quentin übertragen. Reliquien von Gentianus wurden noch im selben Jahr in Amiens von Mönchen aus Corbie gestohlen und in ihr Kloster gebracht; der Versuch der Abgesandten aus Amiens, diese zurückzubringen, wurde wundersamer Weise verhindert.

Auch Beda „Venerabilis” kannte diese Märtyrergruppe.

Die Basilika St-Quentin in St-Quentin ist täglich von 8 Uhr bis 17 Uhr - mittwochs bis 19.30 Uhr geöffnet. (2022)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 01.02.2024

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 2. Band: E-H. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1861
• https://fr.wikipedia.org/wiki/%C3%89glise_Saint-Fuscien,_Saint-Victoric_et_Saint-Gentien_de_Sains-en-Ami%C3%A9nois - abgerufen am 24.07.2022
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Saint_Fuscien - abgerufen am 24.07.2022
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Victoric_d%27Amiens - abgerufen am 24.07.2022
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Gentien - abgerufen am 24.07.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.