Ökumenisches Heiligenlexikon

Gabriel Kikodse

georgischer Name: Gabrieli (Kikodse) - გაბრიელი (ქიქოძე) bzw. ႢႠႡႰႨႤႪႨ (ႵႨႵႭႻႤ)
Taufname: Gerasimus

1 Gedenktag orthodox: 25. Januar, 13. Dezember

Name bedeutet: Ga: Gott ist mein Held (hebr.)
Ge: der Würdevolle (griech.)

Mönch, Bischof von Imeretien
* 15. November 1825 im Dorf Bachwi im Westen von Georgien
1896 in Kutaisi in Georgien


Gerasimus war Sohn eines Priesters. Von 1837 bis 1839 studierte er am Seminar in Tiflis / Tbilissi, dann am Seminar in Pskov in Russland und bis 1849 an der kirchlichen Akademie in St. Petersburg. Im selben Jahr wurde er zum Vizerektor des Seminars von Tbilisi ernannt. Außer kirchlichem Stoff unterrichtete er Physik und Mathematik; außerdem wirkte er als Dozent für Religion am Institut der adligen Frauen. 1851 erlangte Gerasimus den akademischen Grad des Doktors. Seine Tätigkeit umfasste auch ein weites Gebiet von Forschungen auf dem Feld der Psychologie, der Philosophie und der Theologie. 1856 starben seine Frau und die zwei älteren Kinder, wohl wegen einer Choleraepidemie, nach einem Jahr starb auch der jüngere Sohn mit nur fünf Jahren. Gerasimus wurde nun Mönch und erhielt den Namen Gabriel.

Das Leid tilgte aus Gabriels Herzen jedes persönliche Interesse und machte es ganz dem Dienst Gottes und des Volkes ergeben. 1858 wurde Gabriel ArchimandritEin Archimandrit (aus griech.„αρχή, Anfang” und „μάνδρα, Unterkunft”) ist in den östlichen und orthodoxen Kirchen der vorgeordnete Vorsteher eines oder mehrer Klöster, entsprechend etwa dem westlichen Erzabt. Er steht hierarchisch über dem Hegumen. Der Begriff wird auch als besonderer Ehrentitel für orthodoxe Priestermönche verwendet. des Klosters Dawit Garedscha, gegen Ende des Jahres zum Bischof der Stadt Gori geweiht. Zwei Jahre später wurde er in die Eparchie von Imeretien versetzt, deren Bischof mit Sitz in Kutaisi er 36 Jahre bis zu seinem Tod war. Die Kraft seines Wortes und vor allem sein persönliches Beispiel eines demütigen christlichen Daseins voller Nächstenliebe und Aufmerksamkeit für das tägliche Leben des Nächsten schlugen eine Bresche in die Herzen der Gläubigen und bekehrten ihren Sinn.

georgische Ikone
georgische Ikone

Bischof Gabriel war eines der Gründungsmitglieder der Gesellschaft zum öffentlichen Unterricht der Georgier. In Kutaisi gründete er die höhere Schule für adlige Frauen und das Seminar. 1858 erschien sein Werk Grundlagen der experimentellen Psychologie, das viele Jahre als Handbuch in den Seminaren und kirchlichen Akademien in Russland diente. Gabriels Predigten nahmen ihren Ausgangspunkt in der Auslegung der biblischen Tageslesung, beschränken sich aber nicht auf theologische Themen; Gabriel bemühte sich, zu den Herzen der einfachen Leute durchzudringen, versuchte sich in ihre Probleme hineinzuversetzen und die Bürde ihres Lebens auf sich zu nehmen. Zwei Bände der Predigten wurden erstmals 1865 in Kutaisi gedruckt; im selben Jahr erschien von dieser Sammlung die englische Übersetzung, 1893 die russische Übersetzung. Der Fall des kommunistischen Regimes in Georgien wurde 1989 mit einem Nachdruck dieser beiden Bände begrüßt.

Bischof Gabriel war immer für die Unabhängigkeit des georgischen Staates und seiner Kirche aktiv. Dafür erlitt er mehrmals Verfolgung durch die zaristische Obrigkeit, in Einschüchterungsabsicht töteten sie schließlich seinen Sekretär; Gabriel selbst war stets von der Liebe und Wertschätzung des Volkes geschützt.

Kanonisation: Das Konzil der georgischen Orthodoxen Kirche kanonisierte den Bischof von Imereti am 20. September 1995.





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Gabriel Kikodse

Wikipedia: Artikel über Gabriel Kikodse

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Hilarius von Acri
Anastasius von Mailand
Kosmas von Konstantinopel
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 13.02.2022

Quellen:
• Bibliotheca sanctorum orientalium, 1. Bd., Roma: Città Nuova, 1998, Dank an C. S., Brief vom 23. August 2009

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


Sie könnnen mit Klick auf den Button Benachrichtigungen abonnieren und erhalten dann eine Nachricht, wenn es Neuerungen im Heiligenlexikon gibt: