Ökumenisches Heiligenlexikon

Gaspard II. de Coligny

auch: de Châtillon
deutscher Name: Kaspar

1 Gedenktag evangelisch: 23. August

Name bedeutet: der Schatzmeister (persisch)

Admiral, Märtyrer
* 16. Februar 1519 in Châtillon-sur-Loing, heute Châtillon-Coligny in Frankreich
24. August 1572 in Paris in Frankreich


Anonymes Portrait, in der Bibliothèque du protestantisme français in Paris
Anonymes Portrait, in der Bibliothèque du protestantisme français in Paris

Gaspard de Coligny wurde 1547 Generaloberst der französischen Infanterie und 1552 Admiral von Frankreich. 1557 organisierte er die Verteidigung von St-Quentin gegen die Spanier, wobei er gefangen genommen und bis 1558 ins Gefängnis geworfen wurde. Nun trat er zum Calvinismus über und nahm führende Funktionen im Protestantismus ein. 1560 ersucht er den König um Bauerlaubnis für protestantische Kirchen und um die Abschaffung der Bestrafung der Protestanten. Mit Katharina von Medici bereitet er 1561 das Religionsgespräch von Poissy vor. 1562 begannen in Frankreich die kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Hugenotten, er führte die protestantische Armee nach dem Massaker von Wassy von 1562 1, ebenso im zweiten Religionskrieg 1567/68 und dann 1569 unter Henri de Navarre. Nach dem Friedensschluss von St-Germain 1570 kehrte er aber an den Hof zurück, wo er seinen Einfluss auf König Karl IX. erhöhen konnte. Im Juni 1572 versuchte er den König zu überzeugen, einen Feldzug zur Unterstützung der reformierten Niederländer gegen die Spanier zu unternehmen.

Gaspard de Coligny am Reformationsdenkmal in Genf, 1909 - 1917
Gaspard de Coligny am Reformationsdenkmal in Genf, 1909 - 1917

Deshalb wurde auf Betreiben von Katharina von Medici, Karls katholischer Mutter, die sich inzwischen gegen Gaspard de Coligny gestellt hatte, am 22. August 1572 ein erster Mordversuch an ihm unternommen, der wohl von Spanien in Auftrag gegeben wurde, ihn aber nur verletzte. Dieses Attentat verursachte in beiden Lagern Wut und Angst und löste das Blutbad der Bartholomäusnacht am 24. August 1572 aus, das mit der Ermordung des Admirals begann. Sein Leichnam wurde aus dem Fenster seines Hauses geworfen.

1 Etwa 500 Protestanten besuchten damals den Gottesdienst in einer Scheune innerhalb der Mauern des Schlosses von Wassy, als der Herzog François I. von Lothringen, der Führer der katholischen Partei, seine bewaffneten Männer schickte, weil solche Treffen verboten waren. Die versammelten Gläubigen wurden wie bewaffnete Rebellen behandelt, 23 wurden getötet, 100 verwundet. Dieses Ereignis gab das Signal zum Bürgerkrieg, dem ersten Religionskrieg zwischen Protestanten und Katholiken. Die Scheune von Wassy wurde ab 1889 zur Gedenkstätte ausgebaut, 1980 wurde darin ein Museum eröffnet, das 1990 in den nahen protestantschen Tempel verlegt wurde.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 25.07.2022

Quellen:

• http://www.museeprotestant.org/Pages/Notices.php?noticeid=157 - abgerufen am 25.07.2022
• https://museeprotestant.org/de/notice/protestantisches-museum-in-der-scheune-von-wassy - abgerufen am 25.07.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.