Gennadius II. von Konstantinopel
Taufname: Georgios
Beiname: Scholarios
Gedenktag orthodox: 31. August
Name bedeutet: ?
Georgios war kaiserlicher Rat am Hof des byzantinischen Kaisers Johannes VIII. Palaeologus. Der wandte sich an Papst Eugen IV. und das Konzil von Basel mit der Bitte um Hilfe des Abendlandes gegen die Bedrohung durch die Türken und erklärte sich dafür auch zu Verhandlungen über eine Glaubenseinigung bereit.
1438 wurde das inzwischen nach Ferrara verlegte und dort im
Palazzo Paradiso tagende
Konzil eröffnet; Gennadius war Sekretär des daran teilnehmenden
Kaisers. Am dritten Tagungsort dieses Konzils, der
Kirche Santa Maria Maggiore in Florenz, kam
es zur Einigung zwischen Ost- und Westkirche, im Juli 1439 wurde das von 115 Lateinern und 33 Griechen unterschriebene
Dekret der Union mit den Griechen
verkündigt.
Das griechische Volk aber lehnte die Union ab, der Papst konnte dem Kaiser nicht wie versprochen gegen die Türken helfen. Georgios schloss sich seinem früheren Lehrer an, dem Metropoliten Markos Eugenikos, der als Hauptgegner der Union mit Rom auf dem Konzil seine Unterschrift verweigert hatte. Georgios wurde nun Führer der antiunionistischen Partei in Konstantinopel. Am Hof in Ungnade gefallen, ging er ins Pantokrator-Kloster am Goldenen Horn, von wo er seinen Kampf gegen die Union fortsetzte.
Das Unionswerk fand 1453 durch die Eroberung
Konstantinopels durch die Türken sein Ende.
Mehmed der Eroberer wollte, dass der verwaiste Patriarchenstuhl wieder besetzt werde, Georgios wurde gegen seinen Willen
einstimmig gewählt. 1454 wurde er als Gennadius II. geweiht und bekam aus der Hand des Sultans den Hirtenstab. 1456
musste er sein Amt aufgeben und zog sich erst ins
Kloster Vatopedíou auf dem Athos , dann 1457 ins
Prodromoskloster
bei Serres in
Makedonien zurück. 1462 und 1464 konnte er für kurze Zeit noch einmal sein Patriarchenamt ausüben.
Georgios schrieb Erklärungen zu Aristoteles und Porphyrius, übersetzte Werke von Thomas von Aquin ins Griechische und verfasste auf Wunsch des Sultans eine katechismusartige Darstellung der Hauptpunkte des christlichen Glaubens in 12 Paragraphen.
Gennadius wurde im Prodromoskloster
bei Serres bestattet. 1854 wurden seine Gebeine zusammen mit denen der
Klostergründer Johannikos von Serres und Joachim erhoben. Seit
1986 wird das Kloster von Nonnen bewohnt.
Das
Prodromoskloster
bei Serres ist täglich
von 8 Uhr bis 14 Uhr und von 16.30 Uhr bis 19.30 Uhr geöffnet. (2019)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 01.04.2023
Quellen:
• Friedrich Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †(Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. II, Hamm 1990
• http://www.monastiria.gr/makedonia/nomos-seron/iera-moni-timiou-prodromou-serron
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.