Gerhard I. von Toul
Gedenktag katholisch: 23. April
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Köln
in Nancy und St-Dié auch: 24. April
in Toul: Übertragung der Gebeine: 2. Oktober
Name bedeutet: der Speerstarke (althochdt.)
Gerhard, Sohn von Ingramm und Emma aus vornehmer Kölner Familie, wurde an der Domschule seiner Heimatstadt ausgebildet. Seine Mutter starb an einem Blitzschlag, das bewog ihn zum Eintritt in den geistlichen Stand, wo er durch strenge Askese und sein Streben nach Vollkommenheit auffiel. Als dem DomklerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. angehörend wurde er Cellarius, d. h. Aufseher über die Güter, und wohl auch tätig an der Hofkapelle. 963 ernannte Kaiser Otto I. ihn auf Vorschlag von Erzbischof Bruno I. von Köln zum Bischof von Toul; er wurde in Trier geweiht.
In Toul vertrat Gerhard die Politik des Kaisers gegen die westfränkischen Einflüsse und den Ortsadel; dabei half ihm sein Bruder Azelin, der zum Grafen von Toul ernannt worden war. Ihm gelang es, die Klöster Saint Èvre und Saint Mansuy in Toul sowie das damalige Kloster in Bouxières-aux-Dames bei Nancy, das Kloster Mittelmünster - das heutige Moyenmoutier - und das Kloster - an der Stelle der heutigen Kathedrale - St-Dié wieder seinem Bistum einzugliedern. In Épinal ließ er die Mauritiuskirche und das angeschlossene Benediktinerkloster bauen.
In Toul gründete Gerhard das Nonnenkloster St-Gengoul, das aber keinen Zulauf hatte und deshalb 986 ein Kollegiatsstift für Kanoniker wurde. 970 erschien ihm der Überlieferung zufolge Maria am Fuß des Mont Saint-Michel in Toul, woraufhin er gemäß ihrem Wunsch dort eine Kirche errichtete - die heutige Kapelle Notre Dame de Recluse - die zum Wallfahrtsort wurde. In Toul wurde unter Gerhard auch mit dem Bau der Stephanskathedrale begonnen. Sein Wirken als Bischof wird auch wegen seines Einsatzes bei einer Hungersnot und Pestepidemie 981 gelobt.
Gerhard wurde in der Kathedrale in Toul bestattet.
Das Kloster Mittelmünster wurde in der Französischen Revolution aufgehoben.
Kanonisation: Gerhard wurde am 2. Mai 1050 von Papst Leo IX. heiliggesprochen.
Die
Kathedrale in Toul ist täglich von 9.30 Uhr
bis 18.30 Uhr geöffnet. (2021)
Die Kirche des ehemaligen Klosters in
Moyenmoutier ist täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr, von Juli bis September bis 19 Uhr geöffnet. (2021)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 15.07.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. II,
Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Robert Ernst: Lexikon der Marienerscheinungen, 5. Aufl. Anton-Ruhland-Verlag Altötting 1989
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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