Gildas der Weise
lateinisch: Sapiens
Gedenktag katholisch: 29. Januar
Auffindung der Gebeine: 11. Mai
Name bedeutet: der Vergeltende (althochdt.)
Gildas war ein Sohn von == Caw und somit Bruder von Gallgo von Wales,
Maelog von Llowes und Eigrad,
Samson von Dol und Gallgo von Wales.
Er wurde ein Schüler von Iltut, wirkte wohl in Wales und wurde der Vater
von Cennydd, Gwinocus und
Aedan von Ferns. Gildas verfasste vor 547 De excidio
et conquestu Britanniae
, die Geschichte über Fall und Aufstieg Britanniens
; sie umfasst die Zeit von den ersten
Anfängen bis in seine Gegenwart; Gildas wurde damit der erste christliche Geschichtsschreiber der Insel. Er stellt darin
Geschichte als durch Schuld und darauf folgende Strafe geprägt vor Augen und will der Verderbtheit des Adels, der
Herrschenden und des KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.
aufzeigen. Dieses Werk wurde Beda zur Quelle für seine Angelsächsische
Kirchengeschichte
. Bei einer Reihe Gildas zugeschriebener Werke - so dem Segensgebet Hymnus lorica
- ist seine
Verfasserschaft umstritten.
Hymnus lorica, ein Morgengebet mit dem Titel
Fáeth Fiada,
Der Hirsch schreit:
Ich erhebe mich heute
Durch gewaltige Kraft, durch Anrufung der Dreifaltigkeit,
Durch Glauben an die Dreiheit,
Durch Bekennen der Einheit
Des Schöpfers.
Ich erhebe mich heute
Kraft der Geburt Christi und seiner Taufe,
Kraft seiner Kreuzigung und seiner Grablegung,
Kraft seiner Auferstehung und seiner Himmelfahrt,
Kraft seiner Wiederkunft beim jüngsten Gerichte.
Ich erhebe mich heute
Kraft der Liebe der Cherubim,
Des Gehorsams der Engel,
Der Unterwürfigkeit der Erzengel,
Der Hoffnung auf Lohn bei der Auferstehung,
Kraft der Gebete der Patriarchen,
Kraft der Wahrsagungen der Propheten,
Kraft des Glaubens der Bekenner,
Kraft der Unschuld der heiligen Jungfrauen,
Kraft der Taten der Gerechten.
Ich erhebe mich heute
Kraft der Himmel,
Des Lichtes der Sonne,
Des Glanzes des Mondes,
Des Leuchtens des Feuers,
Des Eilens des Blitzes,
Des Sausens des Windes,
Der Tiefe des Meeres,
Der Festigkeit der Erde,
Der Härte der Felsen.
Ich erhebe mich heute,
Kraft Gottes, der mich lenken möge.
Gottes Macht erhalte mich aufrecht,
Gottes Weisheit führe mich,
Gottes Auge schaue auf mich,
Gottes Ohr höre mich,
Gottes Wort spreche für mich,
Gottes Hand schütze mich,
Gottes Weg liege vor mir,
Gottes Schild schirme mich,
Gottes Heerschar rette mich,
Vor Schlingen des Teufels,
Vor Versuchungen der Sünde,
Vor Lockungen des Fleisches,
Vor jedem, der mir übel will,
Nah und fern,
Allein und in der Menge.
Ich rufe heute alle jene Gewalten an,
mich vor diesen Übeln zu schützen,
Vor jeder grausamen und erbarmungslosen Macht,
die meinen Leib und meine Seele bedroht,
Vor Beschwörungen falscher Propheten,
Vor den schweren Gesetzen der Heiden,
Vor den falschen Gesetzen der Irrlehrer,
Vor der Kunst der Götzendiener,
Vor den Zaubersprüchen der Frauen und Schmiede und Druiden,
Vor jeder Wissenschaft, die des Menschen Leib und Seele verdirbt.
Christus schütze mich heute
Gegen Gift, gegen Feuer,
Gegen Wasser, gegen Wunden,
Daß mir reichlich Belohnung zuteil werde.
Christus sei mit mir, Christus vor mir, Christus hinter mir,
Christus sei in mir, Christus sei unter mir, Christus sei über mir,
Christus sei mir zur Rechten, Christus mir zur Linken,
Christus sei, wo ich liege, Christus, wo ich sitze,
Christus, wo ich mich erhebe,
Christus sei im Herzen eines jeden, der meiner gedenkt,
Christus sei im Munde eines jeden, der von mir spricht,
Christus sei in jedem Auge, das mich sieht,
Christus sei in jedem Ohr, das mich hört.
Ich erhebe mich heute
Durch gewaltige Kraft,
Durch Anrufung der Dreifaltigkeit,
Durch Glauben an die Dreiheit,
Durch Bekennen der Einheit
Des Schöpfers.
Aus: Altkeltische Dichtungen, aus dem Irisch-Gälischen und Cymrischen übertragen und eingeleitet von Julius Pokorny. A. Francke Verlag, Bern 1944
Um 565 unternahm Gildas eine Reise nach Irland, möglicherweise auch nach Rom. Er soll Gründer und erster Abt des dann nach ihm benannten Klosters Saint-Gildas de Rhuys bei Vannes gewesen sein.
Gildas Verehrung ist schon Anfang des 8. Jahrhunderts belegt.
Gildas' De Excidio et Conquestu Britanniae
gibt es
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 08.09.2023
Quellen:
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. II,
Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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