Gregor Peradse
georgischer Name: Grigol Peradse - გრიგოლ ფერაძე bzw. ႢႰႨႢႭႪ ႴႤႰႠႻႤ
sein Titel: Arkimandrit'i, (Archimandrit) - არქიმანდრიტი bzw. ႠႰႵႨႫႠႬႣႰႨႲႨ
Gedenktag orthodox: 6. Dezember
Name bedeutet: der Wachsame (griech. - latein.)
Gregor schloss 1918 seine Ausbildung am Seminar in Tiflis /
Tbilissi ab und studierte dann an der
philosophischen Fakultät der staatlichen Universität. 1921 wurde er eingeladen, seine Studien an der
Universität in Bonn fortzusetzen, wo er den
Philosophiekurs 1925 abschloss. Wegen der 1921 erfolgten Besetzung der Republik Georgien durch die sowjetische Armee konnte
Gregor nicht in seine Heimat zurückkehren, denn dort wurden viele heimkehrende Studenten von den Kommunisten erschossen.
Er beschäftigte sich deshalb mit wissenschaftlichen Forschungen und erzieherischer Tätigkeit in England, Frankreich,
Deutschland und Polen, lehrte antike georgische und armenische Literatur sowie georgische Kirchengeschichte und hatte viele
Jahre den Lehrstuhl für Patrologie - die Lehren der Kirchenväter - an der
orthodox-theologischen Fakultät der Universität
Warschau inne. Er entdeckte 162 alte georgische
Handschriften in den verschiedenen Beständen der Bibliothek des Ökumenischen Patriarchates in
Ístanbul und 15 Handschriften auf dem Berg
Athos, darunter das Typikon des georgischen
Klosters von Petrizoni - dem heutigen Batschkowo -
in Bulgarien. Er führte auch Forschungen auf dem Feld der Paläographie und der Archäologie durch und veröffentlichte die
wissenschaftlichen Zeitschriften Dschwari wazisa
, Kreuz des Lebensholzes
, auf Georgisch und Patrologia
auf Polnisch.
Nachdem die Hitlertruppen Polen besetzt hatten, wurde der ArchimandritEin Archimandrit (aus griech.„αρχή, Anfang” und „μάνδρα, Unterkunft”) ist in den östlichen und orthodoxen Kirchen der vorgeordnete Vorsteher eines oder mehrer Klöster, entsprechend etwa dem westlichen Erzabt. Er steht hierarchisch über dem Hegumen. Der Begriff wird auch als besonderer Ehrentitel für orthodoxe Priestermönche verwendet. Gregor im Mai 1942 von den Nazis verhaftet und in Warschau im Gefängnis Pawiak eingesperrt; im November desselben Jahres wurde er ins Konzentrationslager Auschwitz verbracht. Dort starb er freiwillig in der Gaskammer, um das Leben eines Juden und Vaters einer großen Familie zu retten, nach anderer Überlieferung durch auf ihn gehetzte Hunde, weil er die Schuld an der Tötung eines Nazi-Offiziers durch einen Mitgefangenen auf sich genommen hatte.
Kanonisation: Gregor wurde von der Georgischen Orthodoxen Kirche auf dem Konzil von Mtskheta am 20. September 1995 kanonisiert.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 14.02.2022
Quellen:
• Bibliotheca sanctorum orientalium. Gir - Z: Vol II., Roma, Città Nuova, 1999. Dank an C.S., Brief vom 20. April 2013
• https://en.wikipedia.org/wiki/Grigol_Peradze - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.