Ökumenisches Heiligenlexikon

Haude von Trémazan

bretonische Namen: Heodez, Eodez

1 Gedenktag katholisch: 18. November

Name bedeutet: die Reiche / die Alte (althochdt.)

Dulderin
* um 525 auf der Burg Trémazan in Kersaint, Ortsteil von Landunvez in der Bretagne in Frankreich
18. November 545 in Kersaint, Ortsteil von Landunvez in der Bretagne in Frankreich


Ruine der Burg Trémazan in Kersaint, erbaut im 13./14. Jahrhundert auf einem Vorgängerbau des 6. Jahrhunderts
Ruine der Burg Trémazan in Kersaint, erbaut im 13./14. Jahrhundert auf einem Vorgängerbau des 6. Jahrhunderts

Haude war der Überlieferung zufolge eine Tochter von Galonus, dem Herren von Trémazan und der Florence, einer Tochter des Prinzen Honorius von Brest; Gurguy / Tanguy war ihr Bruder. Schon in jungen Jahren starb ihre Mutter; der Vater heiratete eine Frau aus England, die die Kinder missbrauchte und misshandelte. Nach acht Jahren des Leidens ging Gurguy an den Hof von König Childebert I., wo er zwölf Jahre blieb. Haude aber blieb zuhause, wurde von ihrer Stiefmutter mit schwersten Arbeiten belastet und betete nachts, weil sie ob der vielen Arbeit nicht an der Messe teilnehmen konnte.

Die Legende mit Motiven des damals weit verbreiteten Aschenputtel-Motivs erzählt, wie Haude ob ihrer Schönheit und des zu erwartenden großen Erbes von vielen Verehrern umworben wurde, aber ihre Stiefmutter sie alle abwies und Haude auf einen Bauernhof verbannte. Als der ob seiner langen Abwesenheit inzwischen für tot erachtete Gurguy unerkannt auf die Burg Trémazan zurückkehrte, vermisste er seine Schwester; die Stiefmutter hielt ihn für einen weiteren Verehrer, erzählte ihm von schlimmsten Infamien, die sie begangen hatte und erklärte, dass Haude verschollen sei. Gurguy suchte nun seine Schwester, fand sie an einem Brunnen und sprach sie mit ihrem Namen an, aber Haude erkannte ihren verstorben geglaubten Bruder nicht, bekam Angst und rannte davon. Gurguy erzürnte, rannte ihr nach und schnitt der vermeintlich Ehrlosen den Kopf ab. Als Nachbarn aber die Weisheit und Tugendhaftigkeit von Haude lobten, erkannte Gurguy seinen Fehler, ging zu seinem Vater, wurde nun erkannt und gestand sein Verbrechen. Da tauchte Haude auf, hielt ihren Kopf in den Händen und setzte ihn noch einmal auf ihren Hals, um so ihrer Stiefmutter die Bestrafung durch Gott anzukündigen; daraufhin erbrach diese ihre Eingeweide und fiel auf der Stelle tot um. Ihrem Bruder sagte Haude, dass Maria sich für seine Begandigung eingesetzt habe und sie ihm vergebe.

An der Stelle von Haudes Enthauptung wuchs der Legende zufolge eine rot-weiße Nelke, die das ganze Jahr blühte und im Volksmund Nelke der heiligen Haude genannt wurde. Diese Pflanze - Dianthus Caryophyllus - war fast ausgestorben, bis sie von der Association S.O.S Château de Trémazan kultiviert und dadurch gerettet wurde. Haude wurde in der von ihrer Familie unweit ihrer Burg errichteten Kapelle in Kersaint begraben. Die Legende über Gurguy / Tanguy und Haude wurde verfasst für die Herren von Chastel, die auf der Burg Trémazan residierten, Gurguy zu ihren Vorfahren zählten und damit offenbar ihre Abstammung aufwerten wollten; sie liegt vor in einer Fassung aus dem 15. Jahrhundert.

Nach manchen Forschern ist Haude identisch mit Aude und wurden ihre Reliquien, um sie beim Einfall der Normannen in Sicherheit zu bringen, nach Paris überführt.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 22.07.2018

Quellen:
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Haude_de_Tr%C3%A9mazan - abgerufen am 18.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.