Heinrich von Bozen
latinisiert: Heinricus Baucenensis
italienische Namen: Arrigo / Enrico di Bolzano
Gedenktag katholisch: 10. Juni
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Bozen-Brixen
Name bedeutet: der reiche Schützer (althochdt.)
Der Taglöhner und Waldarbeiter Heinrich kam mit seiner Frau und seinem Sohn nach Treviso. Nach dem Tod von Frau und Kind lebte er mit strengster Selbstkasteiung in einem kleinen Zimmer Armut. Von dem wenigen, das er hatte, gab er an andere Arme weiter; jeden Tag besuchte er die damals sieben Kirchen der Stadt und täglich empfing er die EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23.. Bei seiner Beisetzung im Dom in Treviso haben sich der Überlieferung nach zahlreiche Wunder ereignet.
Das ehemalige Wohnhaus von Heinrich wurde
schon bald zur Andachtsstätte, 1830 bis 1836 wurde dort der klassizistische Tempietto del Beato Enrico
errichtet. Im
Dom in Treviso liegen seine
Gebeine; dort wird zudem eine Ampulle mit Blut von Heinrich verwahrt, das
wundersamer Weise stets flüssig bleibt. Die erste Lebensgeschichte wurde 1368 von Domenico da Baone, dem Bischof von
Treviso, aufgeschrieben; sie verzeichnet 348 Wunder, die sich nach Heinrichs Tod ereigneten. Eine
Reliquie wurde 1759 in den
Dom nach Bozen gebracht. 1868/1869 wurde am
Heinrichshof in Bozen-Dorf eine Heinrich geweihte
Kirche erbaut.
Giovanni Boccaccio erwähnte Heinrich in seiner Novellensammlung Decamerone
. 1936 verfasste die
Volksschriftstellerin Fanny Wibmer-Pedit den Roman Heinrich von Bozen. Leben und Sterben eines armen Deutschen
.
Kanonisation:
Papst Benedikt XIV. bestätigte 1750 Heinrichs Kult.
Patron
von Bozen, der Holzfäller
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 15.07.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl. Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Infotafel im Dom in Treviso
• http://www.chieseitaliane.chiesacattolica.it/chieseitaliane/AccessoEsterno.do?mode=ParrocchieMAP&idSessioneEsterna=112233445566778899&sercd=69828
- abgerufen am 14.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.