Hilarion Felea
rumänischer Name: Ilarion
Gedenktag orthodox: 11. Februar
Name bedeutet: der Heitere (griech.)
Der aus dem siebenbürgischen Dorf Valea Bradului
stammende Hilarion Felea studierte von 1922 bis 1926 an der Theologischen Akademie in Hermannstadt /
Sibiu, wurde 1927 zum Priester geweiht und war dann
Pfarrer in seinem Heimatdorf und ab 1930 Pfarrer an
der Kirche Herabkunft des Heiligen Geistes
im
Stadtviertel Șega in Arad. Gleichzeitig studierte er weiterhin Theologie und promovierte 1939. Im Januar 1939 wurde er zum
Priester der Kathedrale in Arad ernannt. Er war
verheiratet und hatte zwei Söhne, von denen einer jung starb. Ab 1938 war er auch Professor für Dogmatik und Apologetik an der
Theologischen Akademie in Arad, wo er bis zu
ihrer Schließung 1948 lehrte und ab 1947 als Rektor amtierte. Dort war er Leiter des Nests
der 1927 gegründeten
Legion Erzengel Michael
, der drittgrößten faschistischen Bewegung Europas nach
Italien und dem Deutschen Reich. Die Legionäre wurden von Nazi-Deutschland gefördert, stellten von September 1940 bis Februar
1941 nach einem Putsch die Regierung und verübten Pogrome gegen Juden.
Am 3. März 1945, wenige Tage vor der Regierungsübernahme durch die Rumänischen Kommunistischen Partei, wurde Hilarion Felea
zusammen mit einer Gruppe anderer religiöser Persönlichkeiten der Legionäre
verhaftet, denn die Tätigkeit für verbotene
Organisationen war mit Gefängnisstrafen zwischen 10 und 25 Jahren bedroht; Hilarion Felea kam ins Arbeitslager - das ehemalige
Konzentrazionslager der Nazis - nach Caracal. Nach
der Entlassung im Juli 1945 prangerte er in seinen Predigten die nun kommunistischen Behörden an und wurde deshalb im Januar
1949 erneut verhaftet, ins Gefängnis nach Timișoara
überstellt und im Oktober 1949 zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach seiner Freilassung konnte er ab Juli 1952 wieder an der
Kathedrale in Arad wirken. Im September 1958 wurde
er von der Geheimpolizei verhaftet und zusammen mit sechs anderen Priestern aus Arad in Cluj - dem heutigen
Cluj-Napoca - vor Gericht gestellt. Im März 1959
verurteilte das Gericht ihn zu 20 Jahren Zwangsarbeit wegen intensiver Aktivitäten gegen die Arbeiterklasse und die
revolutionäre Bewegung
. Nach zwölf Jahren Haft starb er im
Gefängnis in Aiud an rasch fortschreitendem
Dickdarmkrebs.
Hilarion Felea wurde in einem Massengrab für Gefangene beerdigt. Die
Theologischen Akademie in Arad wurde nach der Wende
von 1989 nach Hilarion Felea benannt. Die Führung der Rumänisch-Orthodoxen Kirche
schlug 2024 Hilarion Felea und die beiden Rechtsextremen Ilie Lacatusu, der im Januar 1941 an einem Pogrom gegen Juden
in Bukarest teilgenommen hatte, sowie Dumitru
Staniloae, der publizistisch für die Legionäre, für Nazi-Deutschland und gegen Juden und Jüdinnen Stimmung gemacht hatte,
zur Heiligsprechung vor anlässlich der 2025 zu feiernden Erhebung der Rumänisch-Orthodoxen Kirche zum autokephalen Patriarchat.
Trotz Protesten von Holocaust-Forschern hält die Kirche daran fest, denn auch Heilige dürfen Sünder gewesen sein; auch andere
Heilige wie z. B. Paulus und Maria
von Ägypten hätten sich gelegentlich gegen die christliche Lehre
verhalten, jedoch berücksichtige die Kirche die
Änderung im Leben des Sünders und vor allem die Art, wie er sein Leben beendet hat
.
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
Artikel kommentieren / Fehler melden
Suchen bei amazon: Bücher über Hilarion Felea
Wikipedia: Artikel über Hilarion Felea
Fragen? - unsere FAQs antworten!
Impressum - Datenschutzerklärung
Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Kallistos II Xanthopoulos
Gottschalk von Orbais
Johannes Garbella
Unser Reise-Blog:
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 05.08.2024
Quellen:
• https://en.wikipedia.org/wiki/Ilarion_Felea - abgerufen am 04.08.2024
• https://religion.orf.at/stories/3225944 - abgerufen am 04.08.2024
• https://de.wikipedia.org/wiki/Eiserne_Garde - abgerufen am 04.08.2024
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.