Irmgard von Köln
auch: Irmgardis, Irmingarda, Irmingardis, Ermingardis, Ermgardis, Emigard, Irmtraud, Irmentruth, Yrmenthrudis, Erminthrudis
auch: von Aspel, von Süchteln
Gedenktag katholisch: 4. September
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Münster
Name bedeutet: die allumfassend Schützerin (althochdt.)
Irmgard war der Überlieferung zufolge die Tochter des Grafen Godizo von
Aspel. Nach dem Tod ihrer Eltern konnte sie demnach
über reichen Besitz verfügen und lebte in Köln
als Wohltäterin der Armen der Stadt. Sie stiftete eine Kirche in
Haldern, gründete das Kollegiats-Stift in
Rees am Niederrhein und dotierte es mit reichen Schenkungen; auch der Neubau der steinernen Kirche in Rees - der
heutigen Pfarrkirche -, die eine Holzkirche
aus der Zeit um 700 ersetzte und die um 1040 vom Kölner Erzbischof geweiht wurde, soll auf Irmgard zurückgehen. Sie
überschrieb die Burg und das Land Aspel sowie die Kirche in Rees 1075 dem Erzbistum Köln, was eine Urkunde aus dem Jahr
1142 belegt, wo sie als allerchristlichste Ehefrau
bezeichnet wird. Unsicher ist die Rückführung eines Hospitals am
Domplatz in Köln auf Irmgardis.
Legende und Verehrung der Irmgard überschneiden sich vielfältig auch mit der ihrer Tochter Irmtrud von Köln.
Irmgard wurde im Kölner Dom beigesetzt, 1319
wurden ihre Gebeine in die Agneskapelle im neuen Chor überführt. Eine lateinische
Legende entstand im 14. Jahrhundert, diese wurde 1523 in deutschsprachiger Fassung in Köln gedruckt. In Süchteln erinnern
ein reiches Brauchtum an Irmgard - gemeint ist aber eher Irmtrud; 1498 wurde ihr
eine Kapelle errichtet an der Stelle im Wald auf
dem Hellerberg
(mundartlich für Heiligenberg)
), an der sie zeitweise gelebt habe; im 16. Jahrhundert wurden
Jahrmärkte an ihrem Gedenktag abgehalten. Erstmals erwähnt wird 1664 eine wundertätige, nach Irmgard benannte Quelle
unterhalb ihrer Kapelle in Süchteln. Besonders im 18./19. Jahrhundert waren Verehrung und Wallfahrten verbreitet, es
entstanden einige Pilgerbüchlein. Bis heute werden in den acht Tagen nach ihrem Gedenktag in einer Prozession die sonst
in der Pfarrkirche von Süchteln verwahrten
Reliquien zur Kapelle getragen und werden dort Gottesdienst abgehalten.
Kanonisation:
Die Approbation des Kultes erfolgte 1319.
Attribute:
Pilgerin, mit Stab und blutigem Handschuh
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 19.03.2022
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Klaus-Gunther Wesseling: In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. II,
Hamm 1990
• Dr. Margret Riedel: St. Irmgardis - Herrscherin und Heilige vom Niederrhein - Teil 1 und 2, Wesel-Diersfordt
1985 - mit Dank an Irmgard Blomenkemper aus Viersen-Süchteln, E-Mail vom 19. Juli 2006
• http://www.rp-online.de/niederrheinnord/kleve/nachrichten/Irmgard-von-Aspel-Sie-verschenkte-alles_aid_892479.html
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• http://www.st-irmgardis-rees.de/kirchen/kirchen-st-mariae-himmelfahrt-rees - abgerufen am 19.03.2022
• Infotafel an der Irmgardis-Kapelle in Süchteln
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.