Ivan Merz
Gedenktag katholisch: 10. Mai
Name bedeutet: Gott ist gnädig (hebr. - bosnisch)
Der in liberalem Geist aufgewachsene Ivan Merz besuchte nach dem Abitur die Militärakademie, beendete den Militärdienst
schon nach drei Monaten und begann 1915 an der
Universität in Wien Literatur zu studieren.
Im 1. Weltkrieg wurde er eingezogen und kämpfte an der italienischen Front. Die Schrecken des Krieges führten ihn zu tiefem
katholischen Glauben. Er setzte nach Kriegsende sein Studium in Wien fort, ab 1920 studierte er an der Universität
Sorbonne und am Institut Catholique in Paris.
Nach einer Wallfahrt nach
Lourdes wurde er 1923 an der philosophischen
Fakultät der Universität in Zagreb promoviert;
Thema seiner Doktorarbeit war der Einfluss der liturgischen Sprache im Werk französischen Schriftsteller. Nach dem
Weltkrieg widmete sich Ivan Merz ganz dem Dienst in der katholischen Kirche; er legte ein Keuschheitsgelübde ab, schrieb
zahlreiche Artikel für verschiedene Zeitschriften und gründete 1923 die Hrvatski Orlovski savez
, die kroatische
Vereinigung der Adler
, die katholische Jugendliche erziehen sollte im Sinn der katholischen Aktion
von Papst
Pius XI. zur Treue zur Kirche und dem Papst und im Gegensatz zu liberalen
Jugendorganisationen. Ivan Merz verfasste die Regeln der Organisation und wirkte als ihr Sekretär. Tausenden Jugendlichen
wurde Ivan Merz' Spiritualität zur Leitschnur für ihr Leben und Wirken.
Ivan Merz starb im Alter von nur 31 Jahren im Ruf der Heiligkeit. Er wurde bestattet in der Herz-Jesu-Basilika in Zagreb, wo er regelmässig die EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. empfangen und die letzten sechs Jahre seines Lebens täglich gebetet hatte.
Kanonisation: Ivan Merz wurde am 23. Juni 2003 von Papst Johannes Paul II. in Banja Luka seliggesprochen.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Worte des Seligen
Jede apostolische Aktivität setzt für Ivan Merz die Pflege des eigenen religiösen Lebens voraus:
Wer die Seelen der anderen retten will, muss vor allem wissen, wie er seine eigene Seele retten kann. Nur wenn
wir unsere eigene Seele dem Herrgott anzubieten verstehen, werden wir imstande sein, es auch mit der Seele unseres Nächsten
zu tun. Das Fundament unserer apostolischen Arbeit und ihres Erfolgs liegt also in uns selbst, in unserer eigenen Beziehung
zu Jesus, der in uns leben soll. Die Pflege unseres eigenen Intellekts, des Willens und Gefühls ist die Vorbedingung für
unsere Arbeit außerhalb unserer Reihen.
Welche Mittel sollen wir aber anwenden, um vor allem uns selbst zu bilden: die morgendliche Meditation alle Tage, die
häufige Teilnahme an der Heiligen Messe und der Empfang der Sakramente, die tägliche Gewissenserforschung und die geistliche
Lesung. Wenn wir dies tun, wird das Leben Jesu in uns immer lebendiger und stärker, dann werden wir den Sinn des Lebens und
die Heilsökonomie besser verstehen und wir werden uns Rechenschaft geben von der Liebe, mit der unsere Liebe - Jesus - jede
menschliche Seele liebt. Es ist darum falsch, was oft geschieht, dass wir unsere Gegner angreifen, ohne ihre irrigen Ideen,
an denen sie festhalten, von ihren unsterblichen Seelen, die es zu retten gilt, zu unterscheiden.
Dabei zeichnet Ivan ein große Hochschätzung der Liturgie aus:
Die verschiedenen liturgischen Zeitenführen uns in die Hauptgeheimnisse unseres heiligen Glaubens ein. So lernen wir
im Verlauf des Jahres das ganze Leben Jesu kennen. … Die Liturgie ruft außerdem das Leben der Seligen Jungfrau Maria,
die Engel und schließlich die ganze Geschichte der Heiligen Kirche in Erinnerung, so wie sie in ihren Vertretern - den
Heiligen - repräsentiert wird.
Mittels der Meditation der Liturgie wird jeder Katholik groß und universell. Seine eigenen persönlichen Interessen
zurückstellend beginnt er zu empfinden, was die Kirche empfindet, diesen großartigen Widerschein des unbegrenzten Christus.
Mittels der Liturgie wird jede einzelne Seele erzogen. Ja, man kann sagen, dass die Liturgie Pädagogik ist im wahren Sinne
des Wortes. … Mittels der katholischen Liturgie meditieren alle Menschen auf Erden am selben Tag die gleichen Dinge
und auf diese Weise verstärkt sich das Bewusstsein der katholischen Einheit aller Völker. Schließlich, mittels der Liturgie
erweist der Mensch Gott in vollkommenster Weise die Ehre, die Ihm gebührt. Mit dem liturgischen Gebet vereint sich der
Gläubige mit den Chören der Engel, die unaufhörlich den Schöpfer loben und so beginnt der Mensch schon auf dieser Erde sich
in dem Dienst zu üben, den er voll Freude in Ekstase in der Ewigkeit verrichten wird.
Quelle: Giampaolo Mattei, Ivan Merz. Un programma di vita e di azione cattolica per i giovani di oggi, Quaderni de L´osservatore Romano 66, Città del Vaticano 2003, S. 52, 62f, eigene Übersetzung
Zitate von Ivan Merz:
Die Sünde ist der Grund für die größten Katastrophen der Menschheit.
Der Weg jedes Apostolats ist der Kampf gegen die Sünde.
Sekten treten auf in einer kranken Gesellschaft und zeigen, dass Christen nicht ihre Pflicht getan haben.
Leiden ist für das Königreich Christi nützlicher als ein lang dauerndes Werk, als gelehrte Diskussionen oder
wunderbare Reden und Artikeln.
Die beiden Sakramente der Hl. Kommunion und der Hl. Beichte sind die Quellen einer beständigen und erfolgreichen
Reform des inneren Lebens eines jeden Katholiken.
Vergessen wir nicht Christi unermessliche Liebe und richten wir mehr Aufmerksamkeit auf die kleine weiße Hostie,
die einsam in kleinen kalten Kirchen auf uns wartet!
Die eheliche Liebe ist ein Bild, eine Vorahnung und eine Vorbereitung auf die unendliche Liebe Gottes.
Quelle: Some of Ivan Merz´s thoughts, in: https://en.wikipedia.org/wiki/Ivan_Merz, abgerufen am 16. Juli 2014, eigene Übersetzung
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 25.05.2021
Quellen:
• https://ivanmerz.hr/staro/international/njem/deutsch_kurze.htm - abgerufen am 20.07.2023
• https://hr.wikipedia.org/wiki/Hrvatski_orlovski_savez - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.