Jason

Jason nahm Paulus und Silas während ihrer zweiten Missionsreise in sein Haus auf und wurde deshalb von Angehörigen der jüdischen Gemeinde in Thessaloniki - die Synagoge stand nahe des Hafens - bei der Obrigkeit verklagt, die ihn gegen eine Kaution wieder frei ließ (Apostelgeschichte 17, 5 - 9).

Die Acta Sanctorum bezeichnen Jason mit Berufung auf Römerbrief 16, 21 als Verwandten von Paulus. Die Legende berichtet, Jason sei Bischof von Tarsus in der Türkei geworden und habe sich dann mit Sosipater auf Missionsreise begeben; die beiden erreichten 63 die Insel Kerkyra / Korfu, bauten dort eine Stephanus geweihte Kirche und tauften viele Menschen. Deshalb wurden sie vom Statthalter der Insel ins Gefängnis gesperrt, wo sie Sieben Diebe trafen und bekehrten, die deshalb den Märtyrertod starben.

Zusammen mit anderen Christen der Insel flüchteten Jason und Sosipater demnach von Korfu auf eine benachbarte Insel. Der sie verfolgende Statthalter wurde jedoch von den Wellen verschluckt. Sein Nachfolger befahl, Jason und Sosipater in einen Kessel aus kochendem Teer zu werfen, aber sie entstiegen unbeschädigt, was den Statthalter bekehrte. Er ließ sich taufen mit dem Namen Sebastian und unterstütze dann die Missionsarbeit der beiden auf der Insel.

Die Gebeine von Jason und Sosipater wurden in der Zeit der venezianischen Herrschaft über die Insel Korfu zusammen mit denen von Arsenios von Korfu entwendet und nach Venedig gebracht, 1943 wurden sie zurückgegeben und liegen nun in der ihnen geweihten Kirche im Stadtteil Palaiopolis von Korfu-Stadt.

Die orthodoxe Überlieferung nennt Jason Bischof von Tamassos - den heutigen Ruinen bei Politiko - auf Zypern, demnach war er Mitarbeiter und dann Nachfolger von Heraklides von Tamassos, dem ersten Bischof der Stadt.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon