Joannikios der Große
Gedenktag katholisch: 3. November 4. November
Gedenktag orthodox: 4. November
Name bedeutet: ?
Joannikios war der Sohn armer Eltern, arbeitete als Hirte von deren Vieh und war schon in seiner Jugend ein eifriger
Beter. Dann diente er sechs Jahre als Soldat in der kaiserlichen Armee als Leibwächter des Kaisers und stand damals an der
Seite der Verächter der Ikonen. Im Alter von 40 Jahren wurde er durch einen Mönch zum
Mönchsleben bekehrt und trat in ein Kloster am Berg
Olymp in Bithynien ein, wo er zwei Jahre lang
Lesen und Schreiben und dann auch dreißig Psalmen auswendig lernte. Für drei Jahre zog er sich dann als Einsiedler in die
Wüste zurück; nur einmal im Monat brachte ihm ein Hirte Brot und Wasser; er betete die Psalmen und das bis heute in
orthodoxen Kirchen benutzte Gebet: Der Vater ist meine Hoffnung, der
Sohn ist meine Zuflucht, der Heilige Geist ist mein Schutz.
Nachdem ihn ein ehemaliger Gefährte aus dem Militärdienst zufällig gefunden hatte, zog Joannikios sich auf den Berg Kountourea zurück. Nach zwölf Jahren ließ er sich im Kloster Eraste in den Mönchsstand aufnehmen und lebte nun weitere drei Jahre in Abgeschiedenheit, bis er am Berg Chelidon - dem heutigen Markiz Dağ bei Antalya - Georg von Amastris besuchte und drei Jahre lang bei ihm blieb; in dieser Zeit lernte Joannikios auch noch die anderen Psalmen auswendig. Als er dann wieder am Berg Olymp weilte, rettete er die junge Nonne Irene, die im Begriff war ihr Kloster verlassen, um zu heiraten, indem er an ihrer Stelle die Versuchung durch Fasten und Gebet überwand.
Joannikios hatte die Gabe der Prophezeiung, schwebte beim Gebet manchmal über dem Boden, überquerte einmal einen über die Ufer getretenen Fluss, konnte sich für Menschen unsichtbar machen und auch andere unsichtbar machen. Er befreite griechische Gefangene unter den Augen der Wachen aus dem Gefängnis, überstand einen Anschlag der Muslimen mit Gift und Feuer und auch Angriffe räuberischer Bestien. Die Insel Thasos befreite er von einer Vielzahl von Schlangen. Als er seinen Tod voraussah, ging Joannikios ins am Olymp gelegene Kloster Antidion, wo ihn drei Tage vor seinem Tod Methodius I. von Konstantinopel. In mancher Überlieferung wird Joannikios auch als Abt bezeichnet.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 13.11.2022
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche
Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869
• https://www.oca.org/saints/lives/2020/11/04/103171-venerable-joannicius-the-great - abgerufen am 13.11.2022
• https://www.johnsanidopoulos.com/2016/11/saint-ioannikios-great-of-olympus-845.html - abgerufen am 13.11.2022
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.