Ökumenisches Heiligenlexikon

Jordan von Pisa

auch: von Rivalto
italienischer Name: Giordano

1 Gedenktag katholisch: 19. August
nicht gebotener Gedenktag im Dominikanerorden

Name bedeutet: der auf Erden Kühne (germanisch - althochdt.)

Ordensmann, Priester
* um 1260 in Rivalto bei Pisa in Italien
19. August 1311 in Piacenza in Italien


Haus an der Stelle von Jordans Gebutshaus in Rivalto mit Gedenktafel: „Der Krieg zerstörte zwar das Gebutshaus, nicht aber nicht das Gedenken an Jordan”
Haus an der Stelle von Jordans Gebutshaus in Rivalto mit Gedenktafel: Der Krieg zerstörte zwar das Gebutshaus, nicht aber nicht das Gedenken an Jordan

Jordan, Sohn der Familie Orlandini, der Ortsherren von Rivalto, studierte in Paris, kehrte in die Heimat zurück, trat 1280 im Kloster Santa Caterina d'Alessandria in Pisa dem Dominikanerorden bei und wurde zum Priester geweiht. Dann studierte er erneut in Bologna - die Universität war damals im Kloster an San Domenico angesiedelt - und von 1285 bis 1288 wieder in Paris. Dann reiste er als Prediger in viele Gebiete Italiens; seine Predigten waren von außergewöhnlichem literarischen Wert, wie seine berühmten Zeitgenossen Dante oder Petrarca bediente er sich der toskanischen Sprache und wurde damit zu einem der Väter der italienischen Sprache.

1301 nahm Jordan am Generalkapitel seines Ordens in St. Andreas in Köln teil. In Pisa gründete er die Disciplinati, die Confraternita Santissimo Salvatore, Bruderschaf des Heiligsten Erlösers, del Crocione, des Gekreuzigten genannt, um die religiöse Praxis unter den Menschen anzuregen; sie besteht noch heute. Zudem predigte er nun ausschließlich auf Italienisch. Schließlich sollte er zum Magister an der Universität Paris berufen werden und zugleich Prior im dortigen Jakobs-Kloster werden, doch er erkrankte während der Anreise schwer und starb.

Jordans Leichnam wurde nach Pisa ünerführt, sein Grab fand er dort in der Kirche Santa Caterina d'Alessandria. Eine erste Übertragung seiner Gebeine erfolgte 1580, die zweite 1686 und eine dritte 1785. 2010 wurden die Gebeine in die Kirche der 2003 wieder für den Gottesdienst geöffnete Kirche San Giuseppe überführt.

Kanonisation: Papst Gregor XVI. genehmigte 1833 seinen Kult und erlaubte, ihn am 6. März im Dominikanerorden und in der Diözese Pisa zu feiern.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 05.04.2024

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/90796 - abgerufen am 05.09.2023
• https://www.amicidomenicani.it/beato-giordano-da-pisa - abgerufen am 31.03.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.