Ökumenisches Heiligenlexikon

Josef Cebula

polnischer Name: Józef

1 Gedenktag katholisch: 28. April
Gedenktag im Bistum Linz: 12. Juni
nicht gebotener Gedenktag bei den Missionsoblaten von Maria Immaculata: 12. Juni
in Polen als Märtyrer der deutschen Besatzung 1939 bis 1945: 12. Juni

Name bedeutet: Gott hat hinzugefügt (hebr.)

Ordensmann, Priester, Märtyrer
* 23. März 1902 in Malnia in Polen
28. April 1941 in Mauthausen in Österreich


Josef Cebula besuchte die Königliche Katholische Präparanden-Anstalt, ein Lehrerseminar im damals deutschen Oppeln - dem heutigen Opole. Im Dezember 1918 wurde er schwer krank, möglicherweise aufgrund der Anstrengungen des Studiums in der ihm fremden deutschen Sprache. Josef musste seine Studien unterbrechen und kehrte nach Polen zurück, wo er mit Erfolg operiert wurde. 1920 unternahm er eine Pilgerreise zum Marienheiligtum von Piekary - dem heutigen Piekary Śląskie -, wo er auf die Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria aufmerksam wurde, bei denen er 1921 das Noviziat in Markowice begann. 1927 wurde er in Markowice zum Priester geweiht.

1931 wurde Josef Cebula zum Superior der Ordensschule in Lublin ernannt, 1937 zum Superior des Noviziates in Markowice und zum Novizenmeister. Wenige Tage nach dem Einmarsch der Deutschen in Polen im September 1939 wurde in der Gegend von Markowice einer Gruppe deutscher Fallschirmjäger starke Verluste zugefügt; die Gestapo beschlagnahmte als Vergeltung das Kloster, stellte die Oblaten unter Hausarrest und verpflichtete sie als Zwangsarbeiter in den Fabriken der Gegend. Zeitweise wurden drei Patres in Haft genommen, unter ihnen Pater Cebula. Im Oktober 1940 ließen sich deutsche Siedler im Kloster nieder, im November besetzte die Hitlerjugend das Haus. Pater Cebula konnte wieder im Kloster wohnen; trotz ausdrücklichen Verbots übte er heimlich seinen priesterlichen Dienst weiter aus. Nachdem er durch einen Denunzianten verraten wurde, kam er im April 1941 ins Konzentrationslager bei Mauthausen.

Im Konzentrationslager bei Mauthausen musste er schwere Steine schleppen. Bei einem angeblichen Fluchtversuch wurde Josef Cebula erschossen und - nach Angaben von Zeugen - schwer verletzt, aber noch lebend, in den Ofen des Krematoriums geworfen.

Kanonisation: Josef Cebula wurde am 13. Juni 1999 von Papst Johannes Paul II. zusammen mit weiteren 107 Märtyrern in Warschau seliggesprochen.

Die Gedenkstätte ehemaliges Konzentrationslager bei Mauthausen ist zwischen März und Oktober täglich von 9 Uhr bis 17.30 Uhr und zwischen November und Februar von 9 Uhr bis 15.45 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. (2019)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 04.10.2019

Quellen:
• http://generalpostulationomide.weebly.com/sel-josef-cebula.html
• http://www.omigen.org/steckling/id37.htm

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.