Josef Olallo Valdés

Josef wurde kurz nach seiner Geburt am Waisenhaus Saint Joseph in Havanna aufgefunden, wo er in einem kleinen Bündel zurückgelassen worden war zusammen mit einem Zettel mit seinem Geburtsdatum. Nachdem er im Waisenhaus getauft und erzogen worden war, trat er 1834 den Barmherzigen Brüdern des Heiligen Johannes von Gott bei, die das Hospital der Heiligen Philipp und Jakob in Havanna leiteten. 1835 und wurde Josef in das Hospital des Ordens nach Puerto Príncipe - dem heutigen Camagüey versetzt. Dort kümmerte er sich um Kranke und Arme, wurde 1845 Oberpfleger und 1856 Prior des Klosters. Im Zehnjährigen Krieg von 1868 bis 1878 - Kubas Kampf um die Unabhängigkeit von Spanien - half Josef den Menschen auf beiden Seiten, auch nachdem die spanischen Streitkräfte das Krankenhaus für ihre eigenen Zwecke beschlagnahmt hatten. Zudem konnte er bei den spanischen Streitkräften intervenieren, um ein Massaker zu verhindern. Nachdem 1869 durch die liberale spanische Regierung alle Orden unterdrückt wurden, starb 1876 das einzige neben Josef noch verbliebene Ordensmitglied, Josef war nun der einzige verbliebene Bruder, der sich bis an sein Lebensende um Patienten und Arme im Krankenhaus kümmerte.

Josef wurde als Priester der Armen bezeichnet, obwohl er kein ordinierter Priester war; das Angebot des Erzbischofs von Santiago de Cuba, ihn zu weihen, hatte er abgelehnt weil er meinte, er könne dann nicht mehr in seinem Krankenhaus arbeiten. 2008 wurden Josefs Gebeine in die Kapelle des Krankenhauses in Camagüey übertragen.

Kanonisation: Josef Olallo Valdés wurde am 29. November 2008 auf dem Platz vor dem Krankenhaus in Camagüey durch Kardinal José Saraiva Martins im Auftrag von Papst Franziskus seliggesprochen.