Kaspar Olevianus
Gedenktag evangelisch: 15. März
Name bedeutet: der Schatzmeister (persisch)
Kaspar Olevianus studierte Jura. Bei einer Reise nach Genf lernte er 1558 Johannes Calvin und die reformierte Theologie kennen. Im Sommer 1559 begann er in Trier, wo er als Lehrer an der Lateinschule - dem heutigen Priesterseminar - angestellt war, reformatorische Predigten zu halten, wurde aber schon nach kurzer Zeit vom Erzbischof ausgewiesen.
Friedrich III. von der Pfalz der Fromme
ernannte Kaspar Olevianus 1560 zum Lehrer für kirchliche Dogmatik an der
Universität in Heidelberg und zum Leiter des
dortigen Predigerseminars. 1562 wurde er in die Kirchenleitung mit Predigtstelle in der Heidelberger
Heiliggeistkirche berufen. Er hatte maßgeblichen
Einfluss bei der Neugestaltung der Kirchenordnung, dabei schuf er eine Gottesdienstordnung nach reformierten Grundsätzen.
Olevianus' bedeutendstes Werk ist der == Heidelberger Katechismus, den er im Auftrag von Friedrich III. gemeinsam mit dem Professor Zacharias Ursinus verfasste. Mit diesem Lehrbuch sollte das Volk in der christlichen Lehre unterrichtet werden. Dieser Katechismus fand schon bald nach seiner Entstehung weite Verbreitung. Die SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. der reformierten Kirche von Dordrecht 1618/19 bestätigte diesen Katechismus als Bekenntnisschrift, seitdem hat er in den reformierten Kirchen in aller Welt einen festen Platz. In den reformierten Gemeinden Deutschlands wurde er seit dem 18. Jahrhundert zum wichtigsten Glaubensdokument.
Olevianus' Versuch, eine strenge Gemeindezucht nach reformiertem Vorbild einzuführen, scheiterte; immerhin bewirkte er,
dass der Ladenburger Superintendent Johannes Sylvanus 1572 wegen Häresie und Hochverrat - Konspiration mit den Türken
- auf dem Heidelberger Marktplatz vor der
Heiliggeistkirche - enthauptet wurde. Als
Friedrich III. starb, musste Olevianus Heidelberg wieder verlassen. Er lehrte die letzten Lebensjahre an der 1584 gegründeten
Hohen Schule in Herborn.
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- zuletzt aktualisiert am 30.04.2023
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korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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