Klemens von Ankyra und Gefährten
auch: Clemens, Klemis, Aklemandus
Gedenktag katholisch: 23. Januar
für Agathangelus: gebotener Gedenktag in Elche / Elx: 3. Februar
Gedenktag orthodox: 23. Januar
für Agathangelus auch: 5. November
Gedenktag armenisch: 23. Januar, Donnerstag nach dem ersten Adventssonntag
Gedenktag koptisch: 23. Januar
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 23. Januar
Gedenktag syrisch-orthodox: 22. Januar, 23. Januar
Name bedeutet: der Sanftmütige (griech. - latein.)
Klemens stammte der Überlieferung zufolge aus einem heidnischem Elternhaus. Nach dem Tod seines Vaters als er noch ein kleines Kind war, und dem der Mutter als er zwölf Jahre alt war, wurde Klemens von der frommen Frau Sophia im Christenglauben unterwiesen. Während einer schweren Hungersnot setzten damals viele Eltern ihre Kinder aus, weil sie diese nicht mehr ernähren konnten. Sophia nahm diese Kinder auf, Klemens half ihr und bereitete die Kinder für die Taufe vor. Als er 18 Jahre alt war, wurde er zum Priester geweiht und im Alter von 20 Jahren zum Bischof von Ankyra. In den Verfolgungen unter den Kaisern Diokletian und Maximian wurde er vom Statthalter Dometian verhaftet, verschleppt und schwer gefoltert: man band ihn an einen Baum, quälte ihn mit Eisenstangen so sehr, dass seine Eingeweide zu sehen waren, zerschlug seinen Mund mit Steinen, band ihn auf ein Rad und setzte ihn einem Feuer aus; Gott aber heilte seinen geschundenen Körper.
Nun sandte ihn der Statthalter nach Rom zu Kaiser Diokletian; der wollte nicht glauben, dass der so gesunde Klemens schon gefoltert worden war, setzte ihn noch schlimmeren Quälereien aus und warf ihn ins Gefängnis. Durch seine Standhaftigkeit und die wiederum wundersame Heilung seiner Wunden wurden viele Menschen bekehrt, viele suchten ihn auch im Gefängnis auf und ließen sich von ihm heilen und taufen; viele Männer, Frauen und Kinder starben deshalb in Rom als Märtyrer. Diokletian gab sich ob der Ausdauer von Klemens geschlagen und sandte ihn nach Nikomedia - dem heutigen Ízmit in der Türkei - zu seinem Mitregenten Maximian. Auf dem Schiff wurde Klemens von seinem Schüler Agathangelus begleitet, der in Rom dem Martyrium entkommen war. Maximian übergab beide dem Statthalter Agrippina, der sie mit solch schrecklichen Foltern quälte, dass selbst die heidnischen Zuschauer empört waren und die Folterknechte mit Steinen bewarfen. Nach der Freilassung heilten die beiden einen Einwohner der Stadt durch Handauflegung und sie tauften und unterrichteten die in Scharen zu ihnen kommenden Menschen.
Auf Befehl von Kaiser Maximian wurden Klemens und Agathangelus deshalb wieder verhaftet und nach Ankyra gebracht, wo der Statthalter Cyrenius sie folterte und sie dann nach Amasia - dem heutigen Amasya - zum Prokonsul Dometius weitergab, der für seine Grausamkeit bekannt war. Dort wurden sie in ein Bad mit heißem Kalk gesetzt, verbrachten aber darin einen ganzen Tag unverletzt. Dann zog man ihnen die Haut ab, schlug sie mit Eisenstangen, setzte sie auf glühende Gitterroste und goss Schwefel über ihren Körper. Als auch dies keine Verletzungen hervorrief, wurden die Soldaten Phengon und Eucarpius getötet, Klemens und Agathangelus aber sandte man nach Tarsus; unterwegs hatte Klemens eine Vision, dass er 28 Jahre lang für Jesus Christus werde zu leiden habe. Nach vielen Foltern wurden die beiden auch in Tarsus in den Kerker geworfen. Agathangelus wurde mit dem Schwert enthauptet. Klemens aber befreiten Christen aus Ankyra, sie brachten ihn in eine Höhlenkirche. Dort sagte er nach der Messe den Gläubigen das bevorstehende Ende der Verfolgungen, aber seinen eigenen Märtyrertod voraus. Bald darauf stürmten Soldaten die Kirche und enthaupteten Klemens, als er am Altar das Messopfer feierte. Mit ihm wurden die beiden Diakone Christophorus und Chariton sowie mehrere Knaben enthauptet.
Die stark idealisierende Leidensgeschichte von Klemens und seinen Gefährten ist in einem Textauszug aus den Clemensbriefen erhalten. Ihm wurde in Ankyra eine neu erbaute Kirche geweiht, die Verehrung ist seit dem 5. Jahrhundert bezeugt. Als Klemens' Schüler gelten auch die Märtyrer Donatus und Gefährten.
Christopher Sancho verfasste 1621 eine Sammlung von Geschichten über die Stadt Elche / Elx bei Alicante, in der Agathangelus erstmals als Missionar der Gegend bezeichnet wird, was aber keinerlei historische Grundlage hat. 1683 ernannte der Rat der Stadt in zu ihrem Patron.
Bauernregel:
Dem Heiligen Klemens traue nicht, / denn selten zeigt er ein mild' Gesicht.
Agathangelus: Patron von Elche / Elx bei Alicante
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 11.11.2022
Quellen:
• Klaus-Gunther Wesseling. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. IV, Herzberg 1992
• https://www.iconograms.org/sig.php?eid=400 - abgerufen am 20.07.2023
• https://oca.org/saints/lives/2015/01/23/100277-hieromartyr-clement-the-bishop-of-ancyra - abgerufen am 20.07.2023
• https://es.wikipedia.org/wiki/Agat%C3%A1ngelo - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.