Kuno I. von Trier
auch: Konrad
Gedenktag katholisch: 1. Juni
Übertragung der Gebeine: 26. Juli
Name bedeutet: der tapfere Berater (althochdt.)
Kuno, Sohn des Eilolf und der Hazecha, stammte aus niedrigem schwäbischem Adel. Sein Onkel Anno II. von Köln ernannte ihn zum Dompropst in Köln. Auf Annos Vorschlag hin wurde er 1066 von Kaiser Heinrich IV. - unter Missachtung der Mitwirkungsrechte der Ortskirche - zum Erzbischof von Trier ernannt. Bischof Einhard von Speyer sollte Kuno mit bewaffnetem Gefolge nach Trier bringen; die Mitglieder des Trierer Stifts unter Leitung des Stadtvogts Theoderich lauerten ihm deshalb schon während seiner Anreise nahe Bitburg auf, brachten ihn in die damalige Burg nach Ürzig und töteten ihn nach zwei Wochen der Gefangenschaft. Der Überlieferung zufolge warfen sie ihn dreimal von dem Felsvorsprung der Burg Ürzig; als er das jedesmal überlebte, wurde er schließlich enthauptet. Dreißig Tage später wurde sein Leichnam demnach von Bewohnern des nahen Lösnich völlig unverwest auf einem Feld entdeckt. Die Ablehnung Kunos entzündete sich wohl weniger am Handeln des Königs als an Annos Personalpolitik und der Tatsache, dass kein Trierer ernannt wurde.
Kuno wurde zunächst in der damaligen katholischen Pfarrkirche - von ihr ist dort der spätgotische Chor als Friedhofskapelle erhalten - bestattet, dann in die Abtei nach Tholey überführt. Um 1076 verfasste ein Tholeyer Mönch seine Lebens- und Leidensgeschichte. Bald schon wurde Kuno als Wundertäter verehrt. Die Gebeine sind in der Französischen Revolution verschwunden. Eine kleine Reliquie - vermutlich noch die einzige -, ein Knochenrest, blieb erhalten und wurde 1751 in den Grundstein der Kirche St. Remigius in Bliesen gelegt; der damalige Abt von Tholey, d'Hame, hatte sie der Pfarrei, die früher zu Tholey gehörte, geschenkt. Im Jahre 1960 soll Kunos Grab in der Tholeyer Abteikirche wiedergefunden worden sein.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 06.03.2021
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Paul Allerchen aus St. Wendel-Bliesen, E-Mail vom 18. Mai 2008
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Martin Persch. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. IV, Herzberg 1992
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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