Ökumenisches Heiligenlexikon

Ladislaus I. von Ungarn

ungarischer Name: László

1 Gedenktag katholisch: 30. Juni
nicht gebotener Gedenktag in der Slowakei und in Kroatien: 27. Juni 27. Juni
Übertragung der Gebeine: 29. Juli

Name bedeutet: der ruhmreiche Herrscher (slawisch - latein.)

König von Ungarn
* 1040 (?) in Ungarn
29. Juli 1095 bei Neutra, heute Nitra in der Slowakei


Ladislaus, zweiter Sohn von König Béla I., stürzte 1074 zusammen mit seinem Bruder Géza den König Salomon; Géza wurde König; nach dem Tod seines Bruders übernahm 1077 Ladislaus die Macht. Er verbreitete das Christentum in Ungarn und erwirkte 1083 die Heiligsprechung von Stephan I., Imre und Gerhard Sagredo von Csanád. 1085 und 1091 wehrte er Einfälle der heidnischen Kumanen ab. Er verteidigte die Selbständigkeit Ungarns gegenüber den Ansprüchen des Deutschen Reichs und stärkte die Zentralgewalt des Königs. Nach der Eroberung Slawoniens 1089 gründete er 1090 das Bistum in Agram - dem heutigen Zagreb. 1091 unterwarf er Kroatien. Weil der Vatikan die Unabhängigkeit Kroatiens unterstützt hatte, stellte Ladislaus sich zeitweise auf die Seite von Gegenpapst Clemens III. 1092 verlegte er den Bischofssitz für das Komitat Bihar nach Großwardein - dem heutigen Oradea in Rumänien.

Relief in der Ungarischen Kapelle im Petersdom in Rom
Relief in der Ungarischen Kapelle im Petersdom in Rom

Ladislaus förderte die Gründung von Klöstern, so in Somogyvár und Szentjobb - dem heutigen Sâniob in Rumänien, die kirchliche Kunst und Kultur sowie zunächst die Reformen von Papst Gregor VII.. Eine Abwendung von der Orientierung an Rom ergab die SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Szabolcs 1092, die Ladislaus selbst leitete; jetzt schaute er eher auf die Verhältnisse in der Ostkirche - seine Tochter Irene heiratete später den byzantinischen Kaiser Johannes II. Komnenos. Einige der Beschlüsse dieser Synode nahm Ladislaus auch in seine Gesetzgebung auf.

Ladislaus' Reliquien befinden sich in der von ihm errichteten Kathedrale in Oradea / Großwardein. Ladislaus wurde in der Tradition zum Inbegriff des christlichen Herrschers. Jahrhunderte kamen viele Pilger nach Großwardein, besonders im 14./15. Jahrhundert war die Verehrung groß. Ladislaus ist aber auch heute noch einer der populärsten Heiligen in Ungarn; viele Kinder erhalten noch immer den Vornamen László.

Kanonisation: Ladislaus wurde 1192 von Papst Cölestin III. heiliggesprochen.

Catholic Encyclopedia





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Ladislaus I. von Ungarn

Wikipedia: Artikel über Ladislaus I. von Ungarn

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Evagrius Mgwimeli
Probus von Verona
Januarius Gefährten98
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 18.07.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Gabriel Adriányi. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. IV, Herzberg 1992

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.