Lambert von Neuwerk

Lambert war Kanoniker, Kanonissen im Stift am Dom in Köln. Dann brach er auf zu einer Pilgerfahrt ins Heilige Land, wurde aber von Ulrich I. von Passau überredet, seine Reise abzubrechen und ins Kloster Reichersberg der Augustiner-Chorherren in Oberösterreich einzutreten. Erzbischof Adalgot von Magdeburg errichtete nahe Halle 1116 das damalige Kloster Neuwerk - lateinisch ad Novum Opus - für Augustiner-Chorherren, das gestiftet wurde von einem Ritter, der an der Stelle des späteren Klosters hatte eine goldene Egge vom Himmel herabschweben sehen. Zur Besiedelung des neuen Klosters fordert eErzbischof Adalgot Mönche aus Reichersberg an, so kam Lambert mit Gefährten an die Saale. Nachdem noch vor Bezug der neuen Bauten der erste Propst, Berewiges, starb, übernahm Lambert 1118 das Amt und gilt deshalb als der erste Propst von Neuwerk. Er erreichte, dass das Kloster von vielen Bürgern mit Stiftungen bedacht und das mächtigste im Süden des damaligen Erzbistums Magdeburg wurde.

Lambert wurde im Kloster Neuwerk bestattet. Berichtet wird, dass auf seine Fürbitte Lamberts mehrere Klosterschüler, die in der Saale zu ertrinken drohten, wundersam gerettet wurden. Auch die Heilung des tödlich verwundeten Graf Heinrich von Bodenburg an seinem Grab wird Lambert zugeschrieben.

In Folge der Reformation wurde das Stift Neuwerk von seinen Bewohnern verlassen, 1529 vom Magdeburger Erzbischof Kardinal Albrecht von Brandenburg geschlossen und 1531 zugunsten des Baus seiner neuen Residenz zum Abbruch bestimmt. Das Kloster lag im heutigen Botanischen Garten vor dem Institut Geobotanik; 2020 wurden dort bei Ausgrabungen Grundmauern der Klosterkirche freigelegt, inzwischen aber wieder zu deren Schutz zugeschüttet.