Ökumenisches Heiligenlexikon

Leodegar von Autun

französischer Name: Léger
auch: Lutgar, Leudegarius

1 Gedenktag katholisch: 2. Oktober
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Basel
Übertragung der Gebeine: 16. März, 12. Juni
Empfang der Gebeine im Kloster Bron (??): 11. April

Name bedeutet: wie Löwe und Speer (latein. - althochdt.)

Abt bei Poitiers, Bischof von Autun, Märtyrer
* um 616
2. Oktober 678 (?) in Sus-Saint-Léger (?) in Frankreich


Buchmalerei aus: Jacobus de Voragine: Legenda aurea, übersetzt von Jean de Vignay, Paris, 14. Jahrhundert: Leodegar vor König Childerich II. Aus den Richelieu Manuscrits, in der Bibliothèque Nationale de France in Paris
Buchmalerei aus: Jacobus de Voragine: Legenda aurea, übersetzt von Jean de Vignay, Paris, 14. Jahrhundert: Leodegar vor König Childerich II. Aus den Richelieu Manuscrits, in der Bibliothèque Nationale de France in Paris

Leodegar, von vornehmer Herkunft, seine Mutter war Sigrada, sein Bruder Warin von Poitou, wurde bei seinem Onkel, Bischof Dido von Poitiers, ausgebildet. 636 wurde er zum Diakon geweiht, dann zum Archidiakon ernannt, 653 Abt im Kloster Saint-Maixent in Saint-Maixent-l'École bei Poitiers und um 660 durch Königin Bathilde zum Bischof von Autun erhoben; von der dort vor 532 errichteten damaligen Kathedrale sind heute Reste als Kapelle Sainte-Anne übrig; diese Kapelle liegt im Gelände der Bistumsverwaltung, das unzugänglich ist. 670 hielt Leodegar eine SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. ab zur Reform des Mönchslebens. Ob seiner Bemühungen um Kirchenzucht und Reformen im KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. wurde er 675 von König Childerich II. ins Kloster Luxeuil - im heutigen Luxeuil-les-Bains - verbannt, kehrte aber nach der Ermordung des Königs 676 zurück.

Leodgar-Plastik im Musée du Peigne et de la Plasturgie in Oyonnax
Leodgar-Plastik im Musée du Peigne et de la Plasturgie in Oyonnax

Leodegars Gegner Ebroin, der Hausmeier von Neustrien, verdächtigte ihn der Teilnahme an der Ermordung des Königs, ließ ihn gefangen nehmen, mit einem Bohrer blenden und ihm die Zunge herausreißen. Als Leodegar dennoch weiter predigte und seinen und Ebroins Tod weissagte, wurde er nach Fécamp in die Normandie verbannt, 677 auf der SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Malay - dem heutigen Malay-le-Grand bei Sens - für abgesetzt erklärt und später enthauptet. Auch sein Bruder Warin von Poitou und andere aus seiner Familie wurden getötet oder gefangen genommen.

Leodgars Verehrung begann nach der Ermordung von Ebroin 680, besonders um Autun, Neuville-de-Poitou, im Artois und im Elsass mit Zentrum in der Abtei Murbach. Von hier aus verbreitete sich der Kult, gefördert durch Pirmin, dem Gründer des Klosters Murbach, auch in Baden und bis nach Basel, im 13. Jahrhundert auch nach Luzern. Leodgars Gebeine wurden 682 ins Kloster St-Maixent in Saint-Maixent-l'École überführt, wegen der Normanneneinfälle kamen sie nach Poitiers, Plélan-le-Grand und die 906 errichtete und Leodegar geweihte Kirche Saint-Léger nach Ébreuil bei Vichy. Ein unbekannter Autor aus dem damaligen Kloster Saint-Symphorien in Autun verfasste vor 693 seine Lebensgeschichte, eine weitere Vita hat Ursinus von Ligugé bei Poitiers geschrieben.

Relief: Leodegar vor Maria und dem Jesuskind, in der Leodegar geweihten Kirche in Guebwiller
Relief: Leodegar vor Maria und dem Jesuskind, in der Leodegar geweihten Kirche in Guebwiller

Attribute: Schwert, Bohrer
Patron des Kantons Luzern und der Stadt Luzern, von Autun, Gebweiler / Guebwiller und Murbach im Elsass sowie von Wessobrunn in Oberbayern; der Müller; bei Augenleiden und Besessenheit
Bauernregel: Fällt das Laub auf Leodegar / kommt darauf ein fruchtbar' Jahr!

Catholic Encyclopedia

Schriften von Leodegar und seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Reste der ehemaligen Klosterkirche in Murbach sind täglich von 8 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. (2021)
Die Kirche Saint-Léger in Ébreuil ist täglich von 10 Uhr bis 16.30 Uhr, von April bis Oktober von 9 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet. (2024)
Die Kathedrale in Autun ist von April bis September täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr - sonntags erst ab 14 Uhr -, im Winter nur von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.07.2024

Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Lothar Emanuel Kaiser: St. Leodegar im Hof Luzern, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2003

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.