Lidwina die Dulderin
auch: Lidwiga, Lidwigis, Lidia, Ludwina
auch: von Schiedam
Gedenktag katholisch: 14. April
Gedenktag in den Niederlanden: 14. Juni
Vision über Gerhards Tod: 12. Oktober
Name bedeutet: die vor Leid Weinende (althochdt.)
Lidwina wurde als Tochter eines armen Nachtwächters geboren; fromm erzogen betete sie, von ihrer allseits gerühmten Schönheit befreit zu werden. Nach einem Sturz beim Eislaufen, bei dem sie sich Rippen gebrochen hatte, entwickelte sich für das damals 15-jährige Mädchen die Krankheit, die sie ganz ans Bett fesselte: eine rätselhafte und schmerzvolle Krankheit, die man heute wohl als psychosomatisch diagnostizieren würde, hatte sie befallen: sie schien bei lebendigem Leib zu verfaulen, aufbrechende und eiternde Geschwulste sowie krebsartige Wucherungen übersäten ihren Körper. Nur den Kopf und den linken Arm konnte sie bewegen, ein Auge war erblindet, feste Nahrung konnte sie nicht zu sich nehmen.
Allmählich lernte Lidwina, die Krankheit zu ertragen; schließlich trug sie Leiden und Schmerzen, um so
Christus immer ähnlicher zu werden: Wenn ich durch ein einziges Ave
Maria die Gesundheit wiedererlangen würde, ich wollte sie nicht.
Ab dem 20.
Jahr ihrer Krankheit lebte sie nur noch von der EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi.
Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23.,
immer mehr Visionen und mystische Entrückungen wurden ihr zuteil. Sie erlebte eine dauernde
Weihnachtszeit mit Stillung des
Jesuskindes. Vielen Ratsuchenden wurde sie Trösterin und Helferin.
Sie vermochte in die Zukunft zu schauen, erkannte und verstand die innersten Gedanken ihrer Besucher und errang hohes
Ansehen. Schließlich starb die vor Leid Weinende
- so kann ihr Name auch gedeutet werden - nach 38 Jahren des
Leidens in ihrem Elternhaus.
Eine Legende berichtet, dass Lidwina während ihrer Ekstasen immer häufiger einen Rosenstrauch sah, der immer größer wurde. Eines Tages offenbarte ihr ein Engel, sie werde dann sterben, wenn alle Knospen dieses Rosenstrauches blühen. Ebenso wird erzählt, dass sie durch einen Engel informiert wurde vom Tod des Gerhard von Köln, der als Einsiedler in Ägypten lebte und 1426 starb.
Hugo von Brielle, Johannes Brugmann und Thomas von Kempen verfassten jeweils Lidwinas Lebensgeschichte. Reliquien kamen 1616 nach Mons und ins Karmelitenkloster nach Brüssel; letztere wurden 1871 nach Schiedam zurück gebracht. In den Niederlanden ist sie Patronin vieler Kirchen, Schulen und Altersheime; die Verehrung verbreitete sich nach Brabant, Westfalen und ins Rheinland.
Kanonisation:
1890 wurde der Kult für Lidwina von Papst Leo XIII. offziell anerkannt.
Attribute:
Rosen
Patronin
der Kranken und der Krankenseelsorge
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
Artikel kommentieren / Fehler melden
Suchen bei amazon: Bücher über Lidwina die Dulderin
Wikipedia: Artikel über Lidwina die Dulderin
Fragen? - unsere FAQs antworten!
Impressum - Datenschutzerklärung
Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Maria Victoria Theresia Couderc
Hilarion Jüngere
Maurus von Porec
Unser Reise-Blog:
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 06.10.2021
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• https://nl.wikipedia.org/wiki/Johannes_Brugman - abgerufen am 20.07.2023
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Remigius Bäumer und Leo Scheffczyk (Hg.): Marienlexikon, Bd. 4, EOS Verlag St. Ottilien, 1992
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XVI, Herzberg 1999
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.