Luise de Marillac
französischer Name: Louise
Gedenktag katholisch: 15. März
Hochfest bei den Vinzentinern / Lazaristen und den Barmherzigen Schwestern: 9. Mai
Diözesankalender (geplant) Fulda
Messe an einigen Orten
Name bedeutet: berühmte Kämpferin (althochdt. - französisch)
Luise de Marillac le Gras hatte eine hervorragende Ausbildung im
Dominikanerinnenkloster in
Poissy erhalten. Nach dem Tod ihres Vater 1604
kam sie zur Lehre in ein Armenhaus nach Paris.
Mit 21 Jahren heiratete sie Antoine Le Gras, wurde aber schon nach zwölfjähriger Ehe Witwe. Sie war allein mit ihrem Sohn
und lernte Vinzenz von Paul kennen. Der hatte sieben Jahre zuvor als
Pfarrer eine Vereinigung von Bürgerfrauen ins Leben gerufen, die Alte, Kranke und Hilfsbedürftige betreute. Unter seinem
Einfluss widmete sich auch Luise Werken der Frömmigkeit und der Nächstenliebe und nahm ab 1633 junge Mädchen in ihr Haus
auf. Daraus entstand auf den Rat von Honoratus Bochart von Champigny und mit
Unterstützung von Vinzenz der Orden der Filles de la Charité
, der Töchter der christlichen Liebe
, die
Vinzentinerinnen
, auch Barmherzige Schwestern
genannt. Luise verfasste die Hausordnung, leitete bis zu ihrem
Tod das Mutterhaus und verfasste einen Katechismus.
Der Vinzentinerinnenorden ist heute der größte Frauenorden der Welt mit Aufgaben im Dienst an Armen und Kranken.
Kanonisation:
Am 9. Mai 1920 wurde Louise durch Papst Benedikt XV. selig- und am
11. März 1934 durch Papst Pius XI. heiliggesprochen.
Patronin
der Sozialarbeiter und Witwen
Worte der Heiligen
Ausgehend von Johannesevangelium 12, 28, wo von der Verherrlichung Jesu durch seinen Vater die Rede ist,
bezeichnet Louise die Liebe als Kern ihrer eigenen Berufung und der Berufung ihrer Schwestern zum Dienst an den Armen
und Kranken:
Seien wir mutiger, meine lieben Schwestern, und erfüllen wir, soweit es uns möglich ist, das Wort Gottes, das er
zu seinem Sohn gesagt hat, dass nämlich sein Name verherrlicht wird. Das soll die Wirkung des Wortes Jesu sein, der
verheißt, er werde alles an sich ziehen, wenn er erhöht ist. Das wird dem Urheber des Alls die Herrschaft über alles
geben, und so ist es recht. Ist es nicht herrlich, mit Gott an der Erfüllung seiner Pläne wirken zu dürfen? Folgen wir
also dem Willen unseres teuersten Liebhabers, damit sich diese Worte in uns bewahrheiten.
Wie wäre es denn mit uns, wenn wir ihn erhöht sähen, um uns an sich zu ziehen, und wir blieben so sehr der Erde
verhaftet, dass sich das Gewicht unserer bösen Neigungen gegen die Kraft der Anziehung seiner reinen Liebe durchsetzt?
Ziehe uns also zu dir, mein Herr, dass wir laufen, und der Duft deiner Wohlgerüche wird uns so stark anziehen (vgl.
Hoheslied 1, 3 f), dass uns nichts mehr von deiner Liebe trennen kann.
Du willst uns an dich ziehen. Lass uns dieses Wort in aller Tiefe erfassen: wenn wir dir gehören, dann gehören wir
nicht mehr uns selbst, und wäre es dann nicht Diebstahl, von uns selbst Gebrauch zu machen, wenn auch nur im geringsten,
fern von den Vorschriften der reinen Liebe zu leben, die du uns auf Erden gelehrt hast.
Unser Leben muss daher nach einem vollen Ja unseres Willens zur Reinheit der heiligsten Liebe eine ständige Beobachtung
der Regel sein, die unser Liebhaber uns gegeben hat - von seiner Erhöhung von der Erde an bis zu seinem Tod.
Lieben wir deshalb diese Liebe und hegen wir sie, damit sie andauert; denn sie hängt in keiner Weise von uns ab.
Behalten wir darum all die Taten im Leben unseres Liebhabers in Erinnerung, um ihn nachzuahmen. Nicht zufrieden mit der
allgemeinen Liebe aller berufenen Seelen, wollte er aus ihren Reihen noch besonders herzlich Geliebte haben, die durch
die Reinheit seiner Liebe erhoben sind. …
Wir sind sicher, du willst, dass wir dich lieben; denn dein altes und dein neues Gesetz befehlen es uns, und du
versprichst uns, dass wir von deinem Vater geliebt werden, dass du mit deinem Vater in uns einkehrst und in uns Wohnung
nimmst, wenn wir dich lieben.
Quelle: Sjef Sarneel C.M.: Den Menschen zuliebe - Louise von Marillac - Geistliche Biographie in Selbstzeugnissen. Herder, Freiburg / Basel / Wien 1990, S. 99 - 101
Zitate von Luise de Marillac:
Es ist in diesem Jahrhundert offensichtlich, dass die göttliche Vorsehung sich der Frauen bedienen
wollte, um zu zeigen, dass es allein seine Güte ist, die den bedrängten Menschen helfen und ihnen kraftvolle Hilfe für
ihre Erlösung bringen wollte.
Geht nie mit den Kranken nachlässig um, sondern versorgt sie mit warmherziger Liebe, dient ihnen von Herzen,
erkundigt euch genau über das, was sie nötig haben, sprecht zu ihnen mit zartem Mitgefühl, versorgt sie ohne Hast …
Seid vor allem um ihr geistliches Wohlergehen besorgt, geht nie ohne ein gutes Wort von den Kranken weg. Und wenn ihr
merkt, dass sie in ihrem Glauben unwissend sind, lehrt sie beten und Glaube, Reue und Liebe zu erwecken.
Sei milde, indem du bedenkst, wie natürliche Neigungen und Gewohnheiten über den Menschen Macht ausüben, so
dass es für ihn beinahe unmöglich ist, sich davon frei zu machen.
Menschen, die hier auf Erden am wenigsten gelten, werden von Gott am meisten geliebt.
Wenn wir unserem Gott gefallen wollen, dürfen wir nicht so sehr darauf schauen, was wir tun wollen, sondern
was er will, dass wir tun sollen.
Quelle: Sjef Sarneel C.M.: Den Menschen zuliebe - Louise von Marillac - Geistliche Biographie in
Selbstzeugnissen. Herder, Freiburg / Basel / Wien 1990, S.. 121
Veronika Häusler: Mutig von Augenblick zu Augenblick - Louise von Marillac als Lebensbegleiterin. Eos Verlag, Sankt
Ottilien 2010, S. 64, 72
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 18.08.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Sr. Ursula Ackermann vom Provinzhaus der Vinzentinerinnen in Köln, E-Mail vom 13. Februar 2016
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.