Ludolf von Ratzeburg
Gedenktag katholisch: 29. März
gebotener Gedenktag im Prämonstratenserorden: 26. April
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Hamburg: 17. Februar
Name bedeutet: der berühmte Wolf (althochdt.)
Ludolf war Prämonstratenser und
Kanoniker am damals neuen
Dom in Ratzeburg, dem das Kloster angeschlossen
war, und eine Zeitlang Kämmerer des Bistums. 1236 wurde er Bischof von Ratzeburg; mit seinen Mitbrüdern lebte er ein sehr
strenges Klosterleben, das Stift erhielt deshalb den Beinamen carcer ordinis
, Gefängnis des Ordens
. Ludolf war
beteiligt an der Gründung des 1237 bestätigten damaligen
Klosters der
Benediktinerinnen - später der
Prämonstratenserinnen - in Rehna in Mecklenburg.
Im Auftrag von Papst Innozenz IX. war Ludolf auch in politischen Missionen unterwegs. Gegen Herzog Albrecht I. von Sachsen-Lauenburgverteidigte er nach 1247 die Landeshohheit über sein Bistum: Ludolf leistete Widerstand gegen die Einnahme von Gütern, wurde dann aber gefangen genommen, schließlich nach Foltern und langer Haft freigelassen.
Fürst Johannes von Mecklenburg verschaffte Ludolf die Aufnahme bei den Franziskanern in deren damaligem Kloster - heute das Geschwister-Scholl-Gymnasium - in Wismar. Bald darauf starb Ludolf an den Folgen von Haft und Folter, deshalb wird er als Märtyrer verehrt.
Das Kloster der Prämonstratenser in Duisburg-Hamborn verwahrt Reliquien von Ludolf. Das Kloster der Prämonstratenserinnen in Rehna wurde 1552 in der Reformation aufgelöst, die Kirche evangelische Kirche.
Kanonisation:
Ludolfs Verehrung im Prämonstratenserorden wurde am
12. April 1728 von Papst Benedikt XIII. anerkannt.
Attribute:
einen Knaben mit Pfeilen im Kopf heilend, im Kerker, mit Marterwerkzeugen
Der
Dom in Ratzeburg ist von Mai bis September
täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr, im Winter täglich außer montags nur von 10 Uhr bis 16 Uhr geöffnet (2024)
Räume des ehemaligen Klosters in Rehna sind Museum, das zusammen mit der
Kirche täglich von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet
ist, der Eintritt beträgt 6 €. (2023)
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 20.09.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. XVIII, Herzberg 2001
• Pater Dr. Gabriel Wolf OPraem, Generalpostulator des Prämonstratenserordens in Rom, E-Mail vom 6. September 2013
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.