Luise Scheppler
französischer Name: Louise
Gedenktag evangelisch: 26. Juli
Name bedeutet: berühmte Kämpferin (althochdt.)
Johann Friedrich Oberlin hatte im Waldersbacher Filialort
Belmont 1769 eine Strickschule
gegründet,
um die Kinder vor Verwahrlosung zu schützen; Leiterin dieser Einrichtung war das junge Mädchen Sara Banzet. Luise Scheppler
- Tochter einer äußerst armen Bauernfamilie, die Mutter war früh gestorben und Luise musste sich um die Geschwister kümmern
- kam 1778 als Haushälterin zu Oberlin und trat am 16. Juni 1779 die Nachfolge von Sara Banzet als Leiterin der Strickschule
an. Nach dem frühen Tod von Oberlins Frau 1783 übernahm sie deren Aufgaben im
Haus von Oberlin in Waldersbach, als Entschädigung
erbat sie sich von ihm die Adoption. Nachdem Oberlin gestorben war, wirkte Luise Scheppler noch elf weitere Jahre im
Steintal und wurde dann neben Oberlin bestattet.
Die Leiterinnen unterrichten die Kinder in den verschiedenen Fächern wie folgt:
1. Das Stricken, gilt für Buben wie für Mädchen.
2. Man berichtet ihnen die Geschichten der Heiligen Schrift.
3. Man lässt sie auswendig lernen, Gesangbuchlieder und geistliche Lieder, die sie dann stets auch gleich singen werden, man erklärt ihnen den Sinn dieser Lieder.
4. Man bringt ihnen schon die Anfangsgründe von Geographie und Naturgeschichte bei.
5. Man erzählt ihnen verschiedene erbauliche Geschichten, ihrem Alter und Auffassungsvermögen entsprechend.
6. Man versucht, ihnen die Gegenwart Gottes deutlich zu machen, zu jeder Zeit und an jedem Ort, und überall, wo sie sich befinden, und in allem, was sie tun, spornt man sie an, sich dessen zu erinnern.
Man hält sie dazu an (muntert sie auf), nur ja all das zu tun, was Gott, dem Allgegenwärtigen, Freude machen kann. Im Gegensatz dazu zeigt man ihnen auch, was Gott missfällt; man versucht ihnen zu zeigen, wie hässlich es ist, sich dem Lügen und Schwören hinzugeben, ebenso wie der Respektlosigkeit den Eltern gegenüber, der Unsauberkeit, der Faulheit und anderem mehr. Und endlich versucht man, ihnen das Gebet des Herzens nahezubringen, indem man mit ihnen knieend betet, und man betet in einer Art und Weise, wie sie es verstehen.
Luise Scheppler gilt als Mutter
der Einrichtung des Kindergartens. Die Idee der Kleinkinderschule
verbreitete sich zuerst in England - bis heute werden solche Einrichtungen im Englischen Kindergarten
genannt, dann
in Frankreich - wo die écoles maternelles
seit langem flächendeckend die Kinder berteuen und ausbilden -, in
Deutschland und in der ganzen Welt. 1829 erhielt Luise Scheppler von der Akademie der Wissenschaften in
Paris den Prix de vertu
, den
Tugendpreis
verliehen; Das Preisgeld in Höhe von 5000 Francs stiftete sie für die Gründung von weiteren fünf
Kleinkinderschulen.
Am Rathaus neben der Dorfkirche in Bellefosse erinnert eine Gedenktafel an Luise Scheppler.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 02.09.2016
Quellen:
•
• http://www.kindergartenpaedagogik.de/166.html
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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