Ökumenisches Heiligenlexikon

Magnus von Oderzo und Eraclea

1 Gedenktag katholisch: 6. Oktober

1 Gedenktag orthodox: 6. Oktober

Name bedeutet: der Große (latein.)

Bischof von Oderzo und Eraclea
* um 580 in Altino bei Venedig in Italien
um 670 in Heraklea, heute Cittanova, Ortsteil von Eraclea bei Venedig in Italien


Cima da Conegliano: Magnus mit dem auferstandenen Christus und dem „ungläubigen” Thomas, um 1505, in der Gallerie dell'Accademia in Venedig
Cima da Conegliano: Magnus mit dem auferstandenen Christus und dem ungläubigen Thomas, um 1505, in der Gallerie dell'Accademia in Venedig

Magnus aus der in der in der Venezianischen Republik bedeutenden Familie Frizier / Frigeria wurde um 633 als Nachfolger von Titian Bischof von Opitergium - dem heutigen Oderzo - bei Venedig.

Nachdem der Longobardenkönig Rothari 641 diese von den Byzantinern - dem heutigen Ístanbul - beherrschte Stadt erobert und verwüstet hatte, flohen die Einwohner und gründeten eine neue Stadt an der Stelle des heutigen Weilers Cittanova - einem Ortsteil von Eraclea bei Venedig -, die sie Heraklea nannten zu Ehren des oströmischen Kaisers Herakleios. Sie flohen auch, um ihren Glauben zu bewahren, weil die Langobarden Anhänger des Arianismus waren.

Wandbild in der Kirche an den Ausgrabungen von Altino
Wandbild in der Kirche an den Ausgrabungen von Altino

Papst Severinus bestätigte 640 durch den Patriarchen Primogenius von Grado diese Verlegung des Bischofssitzes. Magnus ließ in Heraklea die damalige Kathedrale erbauen, er gilt auch als Gründer von acht frühen Kirchen im heutigen Stadtgebiet von Venedig, nämlich der Kirchen Santi Apostoli auf Cannaregio, San Pietro di Castello und Santa Maria Formosa, die damalige Kirche Santa Giustina - heute das Gymnasium G. B. Benedetti, nur die Fassade ist erhalten -, zudem die Kirchen San Giovanni in Bragora, San Zaccaria, San Salvador / Santissima Salvatore und San Raffaele Arcangelo.

Kirche des neuen Eraclea
Kirche des neuen Eraclea

Das historische Heraklea verlor im 8. Jahrhundert, spätestens aber nachdem die Dogen 811 ihren Sitz nach Venedig verlegt hatten, seine Bedeutung. Nachdem der Ort wegen zunehmender Hochwasser aufgegeben wurde, wurden Magnus' Gebeine am 6. Oktober 1206 in die Kirche San Geremia - heute Santi Geremia e Lucia - nach Venedig übertragen. 1563 wurde eine Armreliquie in den Dom San Marco gebracht. 1956 kehrten die Gebeine in die Kirche des neuen Eraclea 1 zurück.

Liegefigur in der Kirche des neuen Eraclea
Liegefigur in der Kirche des neuen Eraclea

1 Das historische Heraklea lag im heuigten Ortsteil Cittanova von Eraclea; das heutige Eraclea wurde erst nach Entwässerungsmaßnahmen zur Bekämpfung der Malaria in den 1920-er Jahren wieder besiedelt und hieß Grisolera, bis es 1950 mit dem historischen Namen umbenannt wurde.

Unweit des früheren Museums an der Kirche von Altino wurde jüngst das vergrößerte neue Museum Altino eröffnet. Es ist freitags von 8.30 Uhr bis 13.30 Uhr, samstags und sonntags von 14.30 Uhr bis 19.30 Uhr geöffnet; der Eintritt beträgt 5 €. (2021)
Die Kirche Santa Maria Formosa in Venedig ist täglich von 10.30 Uhr bis 19 Uhr geöffnet; der Eintritt kostet 3 € oder mit dem Chorus-Pass, gültig für 12 kostenpflichtige Kirchen in Venedig, er kostet 12 €. (2021)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 21.06.2021

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://de.wikipedia.org/wiki/Magnus_von_Oderzo - abgerufen am 20.07.2023
• http://www.prolocoeraclea.it/la-sua-storia.html - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.