Makedonios
griechischer Beiname: Kritophagos / Κριθοφάγος
, der Gerstenesser
Gedenktag katholisch: 24. Januar
Gedenktag orthodox: 24. Januar
Name bedeutet: Mann aus Makedonien (griech. - latein.)
Makedonios begab sich um 385 auf Wanderschaft und lebte als Einsiedler; aus Demut wechselte er seinen Wohnort, sobald er
durch seine Tugenden die Aufmerksamkeit des Volkes auf sich gezogen hatte; so wanderte er durch ganz
Cilicien, durch ganz Syrien und durch
Phönicien - etwa dem heutigen Libanon. Er lebte in Felsenspalten, Höhlen, ausgetrockneten Brunnen oder ähnlichem, deshalb
nannten ihn die Syrier auch Gubba
, Grube
; dabei genoss er weder Brot noch Gemüse, sondern Gerste, die er
in Wasser weich werden ließ, daher sein Beiname. Als ihn eines Tags ein Jäger in einer Felsspalte aufspürte und
fragte, was er allein an diesem unbewohnten Berg treibe, gab Makedonios zur Antwort: Ich treibe wie du die
Jägerei; du jagst nach Tieren, ich nach Gott; davon werde ich niemals lassen.
Ob seiner Enthaltsamkeit weihte ihn
Patriarch Flavian I. von Antiochia zum Priester, als
Makedonius auf dem Berg Silpius nahe Antiochia
weilte. Durch geweihtes Wasser bewirkte Makedonius das Wunder, dass die schwanger Mutter des Kirchengeschichtsschreibers
Theodoret von Kyrrhos, der Gefahr einer Fehlgeburt entging, zudem
konnte er Besessene heilen. Kaiser Theodosius „der Große” wurde
durch Makedonius' großes Ansehen bewogen, eine schwere Strafe, welche die Stadt Antiochia wegen eines Aufstandes treffen
sollte, wieder aufzuheben: zwar hätten die Bürger in ihrem Zorn die Statue der Kaiserin zertrümmert, aber es lasse sich
nicht rechtfertigen, wenn er deshalb ein Ebenbild Gottes töten ließe; die Statue lasse sich wiederherstellen, dieses
Ebenbild Gottes zu ersetzen, sei unmöglich. Als um 405 sein Alter die unstete Wanderschaft nicht mehr gestattete, bat
Makedonios an wechselnden Orten um Herberge.
Theodoret von Kyrrhos berichtete in seiner Mönchsgeschichte
von Makedonius;
über Makedonius' Rolle berichtete Theodoret in seiner Kirchengeschichte
:
Der Aufstand in
Antiochien; beides ist auf Deutsch zu lesen in der Bibliothek der Kirchenväter der
Université Fribourg.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 29.10.2023
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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