Ökumenisches Heiligenlexikon

Marcella von Chios

griechischer Name: Markella

1 Gedenktag katholisch: 22. Juli

1 Gedenktag orthodox: 22. Juli

Name bedeutet: dem (römischen) Kriegsgott Mars geweiht (latein.)

Märtyrerin
* um 1480 in Volissos auf Chios in Griechenland
um 1500 am Strand bei Volissos auf Chios in Griechenland


Marcella, Tochter aus den wohlhabendsten Bürgern des Dorfes Volissos, ihr Vater war der Bürgermeister, verlor in jungen Jahren ihre Mutter, die sie gottesfürchtig erzogen hatte. Als sie älter wurde, fastete sie und betete und besuchte die Gottesdienste. Wegen ihrer Schönheit und ihrer spirituellen Gaben war sie umworben, aber sie bewahrte ihre Reinheit. Eines Tages entwickelte ihr Vater unnatürliches Verlangen nach seiner Tochter, die nun versuchte, ihm so weit wie möglich zu entgehen; auch die Nachbarn erkannten, dass mit dem Mann etwas nicht stimmt und sie hörten auf, mit ihm zu sprechen. Eines Morgens im Juli sah ein Hirte eine junge Frau mit einem zerrissenen Kleid den Hügel herunterlaufen und sich in einem Dornenbusch verstecken. Dann hörte er das Geräusch eines sich nähernden Pferdes, erkannte den Bürgermeister und zeigte ihm Marcellas Versteck. Ihr Vater befahl ihr, aus dem Busch zu kommen, aber sie lehnte ab, deshalb zündete er den Busch an und Marcella flüchtete, obwohl Blut aus Gesicht und Händen floss. Als sie einen scharfen Schmerz in ihrem Bein spürte, sah sie, dass sie mit einem Pfeil beschossen worden war, zog ihn heraus und rannte weiter. Als sie hörte, wie ihr Vater näher kam, betete sie, dass sich die Erde öffnen und sie verschlucken möge. Wundersamer Weise brach ein großer Stein auf und nahm ihren Körper auf bis zur Taille. Ihr Vater näherte sich, zog sein Schwert und begann, seine hilflose Tochter zu schlachten, indem er Teile ihres Körpers abschnit, schließlich auch den Kopf, den er ins Meer warf, das gleich darauf stürmisch wurde.

Die Stelle von Marcellas Martyrium
Die Stelle von Marcellas Martyrium Foto: Nomadic Niko by Nicholas Pangere

In späteren Jahren bauten Christen eine Marcella geweihte Kirche an der Stelle, wo sie sich im Busch versteckt hatte, sie wurde zu einem Kloster ausgebaut. Der Felsen - ein großer Stein direkt am Meer -, der sich für Marcella geöffnet hatte, ist immer noch da; auf seiner dem Meer zugewandten Seite ist ein fingergroßes Loch, aus dessen Öffnung heilendes Wasser fließt. Wenn ein Priester die Segnung des Wassers vornimmt, steigt in der Nähe des Felsens Dampf aus dem Wasser auf und der gesamte Bereich wird mit Nebel bedeckt. Einige der nahe gelegenen Felsen sind rotgelb gefärbt, weil der Überlieferung zufolge die unteren Körperteile von Marcella im Felsen verborgen sind. Am Strand könne man Steine finden, die das Bild der ihr geweihten Kirche zeigen. Viele Wunder haben sich an diesem Ort ereignet und Pilger kommen von weit her. Nikephoros von Chios verfasste um 1800 Marcellas Leidensgeschichte.

Patronin von Chios





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Marcella von Chios

Wikipedia: Artikel über Marcella von Chios

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Aristion von Salamis
Felix9
Otto von Bamberg
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 13.11.2022

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://oca.org/saints/lives/2009/07/22/102073-martyr-markella-of-chios - abgerufen am 13.11.2022
• http://www.hotca.org/about/38-orthodoxy/orthodoxy/43-life-of-st-markella-of-chios - abgerufen am 13.11.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.